Damen-30-Tennisteam des TC Alsterquelle kann bei der Mannschafts-DM den Heimvorteil nicht nutzen

Henstedt-Ulzburg. Die äußeren Bedingungen für ein rauschendes Tennisfest waren gegeben. Hochdruckgebiet "Dennis" fegte die letzten Ausläufer von Tief "Fee" hinweg, das tags zuvor noch für eine zweistündige Zwangspause gesorgt hatte. Und auch die Zuschauerkulisse überzeugte: Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen pilgerten 200 Fans auf die Tennisanlage an der Wilstedter Straße in Henstedt-Ulzburg.

Doch es gab einen Schönheitsfehler. Als Oberschiedsrichter Adrian Johanns aus Stelle bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Damen 30 das Finale aufrief, war das Team des TC Alsterquelle nicht mit dabei. Der Titelverteidiger, der vor heimischem Publikum nur zu gern den dritten DM- Triumph nach 2007 und 2011 gefeiert hätte, spielte zeitgleich gegen den TC Grün-Weiss Luitpoldpark München um den dritten Platz. Oder, wie es Mannschaftsführerin Tanja Wollgast formulierte, "um die goldene Ananas".

Die vermeintlichen Hauptdarstellerinnen mussten sich zähneknirschend mit einer Nebenrolle begnügen, weil sie im entscheidenden Moment die Gunst der Stunde nicht genutzt hatten. Im packenden Vorschlussrundenmatch gegen den TC Blau-Weiss Elberfeld sah der TC Alsterquelle nach den Einzeln schon wie der sichere Sieger aus, verlor dann aber alle drei Doppel und ließ sich so die komfortabel erscheinende 4:2- Führung noch aus der Hand nehmen.

Bitter: Die Duos Agnese Gustmane/Karin Bornhold und Tanja Wollgast/Susanne Fleischfresser zogen nach großem Kampf jeweils unglücklich im als Match-Tiebreak ausgetragenen dritten Satz den Kürzeren; Wollgast/Fleischfresser vergaben beim Stand von 9:8 sogar einen Matchball - der Traum vom Husarenstreich vor heimischem Publikum erfüllte sich also nicht.

Entsprechend groß war die Enttäuschung, auch wenn die Alsterqueller Damen ihren Frust tapfer weglächelten. "Es ist sehr bitter, wenn man schon mit einem Bein im Endspiel steht und dann doch noch knapp verliert", sagte Tanja Wollgast.

Die 38 Jahre alte Norderstedterin wollte die Leistung des Gegners aber auf keinen Fall schmälern: "Die Wuppertalerinnen waren stark und sind am Ende ja auch souverän Deutscher Meister geworden."

Noch lange nach dem Match diskutierten die Zuschauer über die Doppelaufstellung des TCA. Dabei wurde das eine oder andere Mal auch der Vorwurf laut, dass sich die Gastgeberinnen verzockt hätten. Wollgast: "Das ist doch Quatsch. Agnese und Karin haben in der Vergangenheit gut miteinander harmoniert, Susi und ich seit drei Jahren kein Doppel mehr verloren. Aus unserer Sicht gab es keinen Grund, eine andere Variante zu wählen. Hinterher ist man ja immer schlauer, und letztendlich hat doch nur eine Winzigkeit gefehlt. Die gesamte Partie hätte auch mit 6:3 für uns ausgehen können."

Die 4:5-Niederlage im Spiel um Platz drei gegen das Sextett aus München war nach diesem Nackenschlag eher nebensächlich. "Sicherlich gibt man da noch einmal sein Bestes. Aber ob du mit deinem Team nun Dritter oder Vierter wirst, ist am Ende ziemlich egal", sagte Tanja Wollgast.

Das Organisationsteam erntet Lob von allen Seiten

Ein großer Trost für alle Beteiligten des TC Alsterquelle war die Tatsache, dass der am 7. Juli 1977 gegründete Verein für die Ausrichtung des zweitägigen Wettbewerbs mit Lob und Komplimenten geradezu überschüttet wurde. "Das Feedback unserer Gäste war ausschließlich positiv", sagte der 2. Vorsitzende Günter Warkentin. Der frühere Bundesliga-Handballer hatte die Mannschafts-DM zusammen mit Klubchef Christian Ladehoff und Schriftwart Günter Spahn organisiert.

Untergebracht waren die auswärtigen Spielerinnen im Schmökerhof in Norderstedt sowie im Arena-Hotel und im Wiking-Hotel in Henstedt-Ulzburg. Der mit Fahrzeugen der Firma Hugo Pfohe bestückte Shuttle-Services gewährleistete unter der Regie von Hartmut Feddersen den Hin- und Rücktransport der Aktiven zum Flughafen Hamburg, Klubgastronom Dimi Topoulos und seine emsige Crew sorgten tagsüber und auch während der Players Night für das leibliche Wohl.

Ganz besonders freute sich Günter Warkentin über die Unterstützung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg. "Eine Tennisveranstaltung in dieser Form kostet etwa 7000 Euro. Der Zuschuss in Höhe von 1400 Euro kam uns deshalb sehr gelegen."