In der Verfassung wie beim 3:7 gegen Flensburg 08 sind die SVHU-Fußballer nicht konkurrenzfähig

Henstedt-Ulzburg. "Bedauernswert". Dieses Wort war auf dem Sportplatz Schäferkampsweg schon während der Halbzeitpause mehrfach zu hören, wenn die Sprache auf Fin Drews vom SV Henstedt-Ulzburg kam.

Eigentlich müsste es für einen 18 Jahre jungen Keeper ein Traum sein, erstmals in der fünfthöchsten deutschen Fußball-Klasse von Beginn an auflaufen zu dürfen. Doch die Partie gegen Flensburg 08 am achten Spieltag der Schleswig-Holstein-Liga war für den etatmäßigen Torhüter der zweiten Mannschaft ein undankbarer Tag. Anders als seine Teamkollegen muss Drews aber von jeglicher Schuld am 3:7 (1:4)-Debakel auf eigenem Platz ausgenommen werden. Und dass ein Rookie der verunsicherten Mannschaft auch verbal Halt geben könnte, wäre natürlich zu viel verlangt.

So bleibt unter dem Strich die bittere Erkenntnis, dass der SV Henstedt-Ulzburg gegenwärtig in der Schleswig-Holstein-Liga nicht konkurrenzfähig ist. Ob es sich nun um Unerfahrenheit, Formschwäche, eine nicht funktionierende Hierarchie auf dem Feld oder schlicht die fehlende Einstellung zum Abstiegskampf handelt - das in seiner Höhe unmissverständliche Resultat gegen Flensburg hatte viele Ursachen und sorgte für ebenso viele Fragen.

Trainer Jens Martens benutzte in seiner Analyse nach dem Abpfiff immer wieder ein Wort: "Katastrophal!" Die Zeit war nicht gegeben für wohlgemeinte Durchhalteparolen, sondern für sachliche und gleichermaßen ungeschönte Kritik. "Taktische Absprachen" seien nicht eingehalten worden, das Abwehrverhalten aller Mannschaftsteile sei - siehe oben - "katastrophal" gewesen.

Im Schnitt hat der SVHU in der Serie 2012/2013 pro Partie mehr als drei Gegentore kassiert. "Das ist eine relativ schwierige Situation für uns", sagte Martens. Dass der erfahrene Coach schon viele Krisen erlebt und bewältigt hat, sollte allerdings Hoffnung geben.

Das Spiel gegen Flensburg 08 ist der vorläufige Tiefpunkt, es folgt nun ein schwieriges Match bei TuRa Meldorf (16. September, 15 Uhr). Für Fin Drews geht es dann wieder in der Verbandsliga Süd-West um Punkte. Vincent Driessen, der etatmäßige Reservetorhüter des SVHU, kehrt nach seiner Sperre zurück. Und auch Stammkeeper André Zick soll schon in knapp drei Wochen wieder zur Verfügung stehen. Sein Wadenbeinbruch wurde zwei Monate lang nicht erkannt, der Mannschaftskapitän trainierte und spielte unter Schmerzen. Die Aussicht auf Zicks nahende Rückkehr blieb aber der einzige positive Aspekt eines deprimierenden Nachmittags auf dem Rhen.

Tore: 0:1 Holtze (9.), 0:2 Hansen (10.), 1:2 Schwarzwald (27.), 1:3 Carstensen (32.), 1:4 Hansen (35.), 1:5 Carstensen (47.), 2:5 Niedermeyer (63./Foulelfmeter), 3:5 Hallé (74.), 3:6 Hansen (76./Foulelfmeter), 3:7 Holtze (84.).

SV Henstedt-Ulzburg: F. Drews - Schultz, Kuate Nzuakue, Geertz, Tiedemann - Mensah (63. Pajewski), Niedermeyer, Niemeyer, Kabashi (63. Wittke) - Hallé, Schwarzwald.