“Die Jungs waren willig.“ So kommentierte Thomas Seeliger, 45, den mühsamen 1:0 (0:0)-Erfolg der Oberliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt gegen den SC Vier- und Marschlande.

Norderstedt. Was der neue Trainer der Elf von der Ochsenzoller Straße nicht sagte: Seine Jungs waren schwach. Und zwar erschreckend schwach.

Seeliger, der in der vergangenen Woche vom Landesliga-Verein SV Blankenese losgeeist wurde und bei der Eintracht einen Vertrag bis zum Ende der Serie 2013/2014 erhalten hat, sah wie die etwa 200 Zuschauer im Edmund-Plambeck-Stadion einen enttäuschenden Auftritt der Gastgeber. Diese hatten zwar gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, präsentierten ihrem Publikum aber fast ausschließlich Quer- und Rückpässe und mussten froh sein, dass Juro Julardzija nach einem Konter des SC Vier- und Marschlande in der 67. Minute völlig freistehend nur die Latte traf.

Lediglich vier Möglichkeiten arbeitete sich die Eintracht während der Partie heraus: Marius Browarczyk traf mit einem Distanzschuss den rechten Pfosten (42.), Philipp Koch scheiterte von der Strafraumgrenze an Keeper Patrick Möller (57.), der eingewechselte Ivan Sa Borges Dju prüfte Möller nach schöner Flanke von Steven Lindener per Kopf (73.) - und Jürgen Tunjic versemmelte eine unfreiwillige Kopfball-Vorlage des Gäste-Torhüters (80.) kläglich.

Zu diesem Zeitpunkt lag Eintracht Norderstedt allerdings schon in Führung, und zwar durch eine Standardsituation: In der 75. Minute hatte Tunjic den Ball nach einer Ecke von Koch über die Linie genickt.

"Diesen Sieg muss man mitnehmen. Man merkt der Mannschaft die Verunsicherung an, und ich habe taktische Defizite gesehen", sagte Thomas Seeliger, der als Profi 86 Bundesliga- und 239 Zweitliga-Spiele für Fortuna Düsseldorf, den SC Freiburg, 1860 München, den VfL Wolfsburg und den FC St. Pauli absolviert hat.

Tor: 1:0 Tunjic (74.). Eintracht Norderstedt: Höcker - Grove, Eglseder, Wehrendt, Lindener (90. Petrekovic-Lonkar) - Koch, Meyer (65. Kummerfeld), Browarczyk, Rose - Tunjic, Ulaga (57. Sa Borges Dju).