Ob die Basketballer des 1. SC Norderstedt den Text der früheren Nationalhymne der DDR kennen? “Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ heißt es dort zu Beginn der von Johannes R. Becher gedichteten ersten Strophe.

Norderstedt. Unter einem ähnlichen Motto könnte die Serie 2012/2013 für die Korbjäger des SCN stehen: Sie haben ihre jahrelange Vormachtsstellung in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins an Oberliga-Aufsteiger TuRa Harksheide verloren und wollen in der Bezirksliga mit dem Neuaufbau beginnen.

Nur ein Jahr nach der Abmeldung der Frauenmannschaft aus der 1. Regionalliga hat der Verein nun auch das erste Männerteam zurückgezogen und damit den Leistungsbereich der Sparte liquidiert - getreu der Prämisse "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende".

Zwar hätte der 1. SC Norderstedt, der in der Serie 2011/2012 nach einer desolaten Rückrunde aus der 2. Regionalliga Nord abgestiegen war, nach dem Verzicht der BG Rotenburg Scheeßel auch weiterhin in dieser Klasse spielen können. Doch dafür fehlten die erforderlichen Rahmenbedingungen, sprich: ein konkurrenzfähiger Kader und ein Trainer.

Konsequenterweise lehnten die Vereinsverantwortlichen deshalb auch einen Startplatz in der Oberliga Schleswig-Holstein ab. "Es hätte absolut keinen Sinn gemacht, weiterhin überregional anzutreten", sagte Michael Virus, der auch künftig als Teamsprecher fungiert.

Er selbst, Oliver Rudolph, Rico Kernchen, Jan Räther, Jan Schubert, Dirk Lehmann und Björn Baumgarten bleiben dem SCN trotz des sportlichen Niedergangs weiterhin treu. Sie alle werden in der am Sonnabend, 22. September, beginnenden Punktrunde deshalb drei Klassen tiefer als bisher auflaufen; zusammen mit dem Kader der bisherigen zweiten SCN-Mannschaft und unter der Regie von Trainer Lars Thiemann.

Topscorer René Große, Andy Schönfeld, Daniel Musche und Stefan Jansen haben den 1. SC Norderstedt dagegen verlassen, Jan Vandrei legt eine Basketball-Pause ein.

Für die neue Serie gibt es ein klar definiertes Ziel: den Aufstieg in die Landesliga Schleswig-Holstein. "Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn wir in der Bezirksliga mit sieben regionalligaerfahrenen Akteuren nicht den Durchmarsch schaffen sollten", sagte Michael Virus.