Oberliga-Fußballer scheitern in der dritten Runde mit 1:2 am Landesliga-Klub HEBC

Norderstedt. Das Schreckgespenst für Eintracht Norderstedt hat einen Namen: Enno Martini. Vorher war dieser wohl nur Kennern der Fußball-Landesliga bekannt; nun aber hat der Offensivakteur des HEBC dem Oberligisten mit seinen entscheidenden Toren einen erheblichen Stimmungsdämpfer verpasst.

Wer als Favorit einen derartigen Abend erlebt wie das Team von Coach Matthias Dieterich auf dem ehrwürdigen Reinmüller-Grandplatz in Eimsbüttel, dem fehlen ungeachtet der Begleitumstände anschließend die Argumente. Ein Blick in die Gesichter der Gescheiterten genügte - sie waren nach dem Abpfiff schockiert über das unerwartete Pokal-Aus in Runde drei.

"Wer die Tore nicht macht, der wird bestraft", gab der tief enttäuschte Dieterich kurz nach dem 1:2 (0:1) zu Protokoll. Mit etwas mehr Abstand wurde er deutlicher: "Das wird unseren Ansprüchen nicht gerecht. Das kann man auch nicht schönreden."

Es gibt mehrere Ansatzpunkte, warum die Eintracht, die in der vergangenen Saison immerhin erst im Halbfinale knapp am späteren Sieger SC Victoria gescheitert war, die erste Titelhoffnung schon jetzt abhaken kann. Der frühe Foulelfmeter (4.) für den HEBC war eher ein Geschenk, wie selbst die Gastgeber einräumten. Trotz drückender Überlegenheit bis zur Pause verpasste Norderstedt den fälligen Ausgleich, scheiterte aber immer wieder an Keeper Sven Wolgast. Außerdem hatte Philipp Koch Pech mit einem Distanzschuss an die Unterkante der Latte.

Den einzelnen Norderstedter Spielern kann das Engagement nicht abgesprochen werden. Eine gemeinsame Idee, wie der Abwehrriegel des Außenseiters geknackt werden könnte, war allerdings nicht immer zu erkennen. Auch die Flanken von beiden Seiten waren meist viel zu unpräzise. Per Konter legte der HEBC in der 65. Minute nach, kassierte nur noch den Anschlusstreffer durch einen Freistoß von Philipp Koch (82.) und verteidigte die Sensation bis zum Abpfiff mit Leidenschaft.

In der noch jungen Saison stehen für die Eintracht somit lediglich die Niederlagen zum Oberliga-Auftakt gegen Altona 93 (0:1) sowie beim HEBC zu Buche. "Das ist ein Fehlstart. Wir müssen jetzt den Reset-Knopf drücken", sagte Matthias Dieterich.

Das letzte Statement des Trainers ist Kampfansage und Versprechen zugleich: "An alle Kritiker: Wir werden stärker zurückkommen, als ihr erwartet und jetzt richtig Gas geben." Zu überprüfen ist dies am Sonntag, wenn der VfL Pinneberg um 14 Uhr im Edmund-Plambeck-Stadion gastiert.

Tore: 1:0, 2:0 Martini (4./Foulelfmeter, 65.), 2:1 Koch (82.).

Eintracht Norderstedt: Höcker - Schuhmann (66. Sa Borges Dju), Eglseder (77. Popalyar), Savelsberg, Lindener - Browarczyk, Wehrendt, Koch - Jurkschat, Rose (72. Kummerfeld) - Tunjic.