Maik Makowka will Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg im ersten Jahr in der Klasse halten, um dann sein Referendariat anzutreten.

Henstedt-Ulzburg. Seit Mittwoch befinden sich die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg in ihrem bis Sonntagmorgen währenden Trainingslager in Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom. Doch neben dem Feilen an Fitness und Taktik standen für die Männer von Coach Tobias Skerka auch bereits einige "Formalitäten" auf dem Programm.

So bestätigte Skerka Kapitän Stefan Pries, 30, in seinem Amt; als dessen Stellvertreter benannte er Kreisläufer Jan Wrage, 27. Anschließend wählte das Team vier Akteure in den Mannschaftsrat. Und auch die Neuen im Kader kamen bereits zu Ehren: Keeper Jan Peveling übernahm die Funktion des Kassenwarts. "Das passt menschlich alles gut", sagte Tobias Skerka, "wir haben an Qualität gewonnen und sind im Auftreten noch kompakter geworden."

Auch dank einiger schweißtreibender Trainingseinheiten, zu denen eine "Teambuilding-Maßnahme" per Kanutour durch die mecklenburgische Seenlandschaft bei Wittstock/Dosse gehörte. Erlebnisse, die das ein Team zusammenschweißen und weiterbringen.

Ob jedoch eine der aktuellen Übungseinheiten auf Usedom dazu beiträgt, einen anderen Neuling im Kader, nämlich Rückraumakteur Maik Makowka, für das Leben nach der Handball-Karriere weiterzubringen, das muss sich zeigen. Coach Skerka hatte nämlich am Donnerstagvormittag eine Trainingssession mit Redeverbot angesetzt. Jede Verständigung erfolgte per Blick oder Geste.

Eine Vermittlungstechnik, die Lehramtsstudent Makowka in seinem absehbaren Berufsalltag als Realschullehrer wohl nur selten anwenden wird. "Im Sommer 2013 ist es soweit, dann will ich mein Studium abschließen", sagte der 2,02 Meter große Hüne, der möglicherweise in dieser Saison beim SV Henstedt-Ulzburg sein Abschiedsjahr von Profi-Handball begeht.

"Ich hoffe sehr, dass ich möglichst schnell einen Referendariatsplatz erhalte", ergänzte der Linkshänder, der sich die Position im rechten Rückraum des SVHU mit Lasse Kohnagel und Till Krügel teilt, "das ist auch der Grund, weshalb ich nur einen Vertrag für ein Jahr unterschrieben habe."

Warum aber hat sich der dreifache Familienvater, der mit Ehefrau Iris und seinen Kindern in Oeversee lebt, für ein absehbar letztes Profijahr doch noch einmal in das Räderwerk einer extrem harten Saisonvorbereitung des ambitionierten Zweitliga-Aufsteigers SVHU begeben? War Makowka doch in Reihen seines letzten Vereins, dem dänischen Superligisten Sønderjysk Elitesport, wohlgelitten und hatte die Möglichkeit, auch in der dortigen 2. Liga für den Klub in Tondern aufzulaufen.

"Als der Anruf aus Henstedt-Ulzburg kam, gab es für mich kein langes Überlegen", sagte der 33-Jährige, der im Verlauf seiner Karriere bei mehreren deutschen Bundesligisten sowie in Spanien und Südtirol Erfahrung gesammelt hat, "meine Abschiedsvorstellung soll auf wirklich hohem Niveau erfolgen. Und da spiele ich lieber in Deutschland in der 2. Liga als in Dänemark."

Und Makowka, der sich in der Rolle des Distanzschützen am wohlsten fühlt, wusste sehr wohl, worauf er sich bei seiner Entscheidung für das Team von Tobias Skerka einließ. "Das geht bei uns richtig zur Sache; ich habe schon lange nicht mehr so viel trainiert. Aber so ist das halt, wenn du als Aufsteiger in der zweiten Liga bestehen willst."

Für die anstehende Saison ist sich Makowka klar, dass es eine sehr schwere Punktrunde wird, weiß aber auch, wie der Weg zum Erfolg auszusehen hat: "Wir müssen über die Abwehr kommen, ein ganz unbequemer Gegner sein und uns früh Respekt verschaffen", so Makowka, "aber wir sind eine gute Truppe; sehen wir mal, was kommt."