HGN-Handballer Andreas Butzmann wird von den Gegnern in der Hamburg-Liga fast immer ein Einzelbewacher zugeteilt - sein Team ist trotzdem Tabellenzweiter

Norderstedt. Weihnachten ist vorüber, die Blicke richten sich auf das neue Jahr mit seinen Ereignissen, die da kommen. So tun es auch die Hamburg-Liga-Handballer der HG Norderstedt (2./20:2 Punkte/342:299 Tore). Das Team von Coach Markus Ginckel bestreitet am 7. Januar, 18 Uhr, bei Tabellenführer HG Hamburg-Barmbek (22:0/356:277) schon im ersten Rückrundenspiel das vorgezogene Meisterschafts-Finale.

Das Hinspiel hatten die Hamburger mit 27:25 gewonnen. Es sollte die einzige Niederlage für die HGN bleiben - und das Match sein, das für einen Norderstedter Akteur den gesamten Saisonverlauf verändert hat.

Andreas Butzmann hat in der Hinrunde so manchen Gegenspieler näher kennengelernt. Fast alle Partien hat der 26 Jahre alte Rückraumspieler in "Einzelhaft" verbracht. Oder anders ausgedrückt: Ihm wurde ein Sonderbewacher zugeteilt.

"Ich glaube, meine Saison wäre anders verlaufen, wenn Barmbek nicht in unserem Auftaktspiel vorgemacht hätte, wie man gegen uns gewinnen kann", sagt Butzmann. "Wir waren schon auf der Siegerstraße. Dann aber nehmen die mich in Manndeckung - und wir verlieren trotz eines zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Vorsprungs. Das haben sich andere Teams abgeschaut, weil sie wohl dachten, dass dies das richtige Rezept gegen uns sei."

War es nicht. Zehnmal verließ die HGN danach die Halle als Sieger. Mit einem Andreas Butzmann, der mal an der Mittelinie "geparkt", mal an den Kreis oder auf eine andere Position beordert wurde. "Dass unser Team - außer gegen Barmbek - im Spiel fünf gegen fünf gut ist und dass wir dank unserer Schnelligkeit mit Alleingängen zu Toren kommen, das haben die anderen Vereine bislang nicht gelernt", so Butzmann.

Der Maschinenbaustudent hat sich mit seiner Rolle arrangiert; er wurde Spezialist für Standardsituationen oder nutzte Unaufmerksamkeiten seiner Gegenspieler. Das Resultat: Butzmann führt die Torschützenliste der Liga mit 78 Treffern (davon 35 Siebenmeter) an.

"Zwischen Neujahr und dem 7. Januar trainieren wir dreimal. Uns wird man nicht vorwerfen können, für das Spiel gegen die HG Hamburg-Barmbek nicht genug getan zu haben", sagt Andreas Butzmann. Und er ist schon jetzt gespannt darauf, wie die Hansestädter ihn diesmal bremsen wollen.