Schleswig-Holstein-Liga-Handballfrauen rutschen nach 28:31-Heimniederlage auf Rang zwei ab

Norderstedt. Nun ist es doch passiert. Die Handballfrauen der SG Todesfelde/Leezen (2./13:3 Punkte) haben in der Schleswig-Holstein-Liga ihr erstes Spiel und die Tabellenführung verloren - und das auch noch in eigener Halle. Gegen Verfolger HSG Tarp-Wanderup II (3./13:5) kassierte das Team von Trainerin Gabriella Nemeth eine in dieser Form höchst vermeidbare 28:31 (14:11)-Pleite.

"Dabei war uns doch ein Traumstart gelungen. Wir hatten nach 15 Minuten bereits mit 9:2 geführt", sagte Nemeth, "und selbst als bei uns die Konzentration nachließ und Tarp auf 8:9 herangekommen ist, konnten wir wieder zulegen und bis auf 14:9 davonziehen. Wir haben wirklich Bilderbuch-Handball gezeigt."

Doch das Album hatte nicht genug Seiten für 60 Minuten. Mit dem Wiederanpfiff leisteten sich die Todesfelderinnen im Angriff einen kollektiven Blackout. Zwar erspielten sich die Gastgeberinnen weiterhin Chancen, doch der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor. In der 40. Minute lag der SVT mit 15:20 zurück.

"Wir waren im Abschluss viel zu unkonzentriert und haben zudem die Tarper Torhüterin berühmt geworfen", sagte Gaby Nemeth, "und als wir dann so deutlich zurücklagen, hat unser Gegner seine ganze Routine ausgespielt und den Vorsprung souverän über die Zeit gebracht."

HSG Kalkberg 06 ist nach Sieg gegen Slesvig IF jetzt Fünfter

Erfreulicher fiel das Fazit von Ne meths Trainerkollegen Adam Swoboda (HSG Kalkberg 06) nach dem 30:26 (12:9)-Erfolg gegen Slesvig IF aus. Mit 8:8 Punkten hat sich sein Team in der Tabelle auf den fünften Platz verbessert.

Dass der Sieg nicht noch deutlicher ausfiel, nahm Coach Swoboda auf seine Kappe. "Angesichts einer schnellen 8:1-Führung hatte ich geglaubt, dass wir uns einige Wechsel erlauben könnten", sagte er, "doch daraufhin gingen Spielfluss und Kompaktheit in der Abwehr in einem Maße verloren, dass sich die Gäste wieder heranarbeiten konnten."

Für Aufregung sorgte eine Rote Karte gegen die reaktivierte HSG-Keeperin Annett Meyer. Die 44-Jährige hatte sich nach ihrer jahrelangen Spielpause aus Unkenntnis der geänderten Regellage zu einer "Notbremse" gegen eine im Gegenstoß begriffene Gästespielerin hinreißen lassen. "Natürlich gab das dann Rot für Annett. Wir waren gar nicht auf die Idee gekommen, sie über die neuen Bestimmungen aufzuklären", sagte Swoboda.

So stand von der 22. Minute an die erst 17 Jahre alte Annabelle Duus im Tor. Ein Wechsel, der der HSG Kalkberg 06 zunächst nicht schadete. Bis zur 48. Minute zog Swobodas Team auf 26:19 davon. "Aber dann haben unsere Routiniers ein wenig versagt. Anstatt das Tempo aus der Partie zu nehmen, wurde schnell nach vorne gespielt und prompt mehrfach der Ball verloren."

Nachdem der Vorsprung auf 27:26 zusammengeschmolzen war, musste Swoboda sein Team-Timeout nehmen und die Mannschaft erneut einschwören - mit Erfolg. "Danach haben nur noch wir getroffen", sagte der Trainer, "und wenn ich ehrlich bin, habe ich eigentlich auch nie geglaubt, dass wir das Spiel noch verlieren."