Marcus Schwarzer, Trainer der Hamburg-Liga-Handballer des Norderstedter SV (5./6:6 Punkte), musste nach dem ebenso enttäuschenden wie auch glücklichen 27:27 (13:12)-Unentschieden im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Niendorfer TSV (11./3:9) für seine Manöverkritik nicht weit ausholen.

Norderstedt. Das übernahmen seine Spieler und auch die Aktiven der Gäste für ihn.

"Es war mir nach dem Schlusspfiff peinlich, zu unseren Fans zu gehen", sagte Kreisläufer Christoph Stukenbrock, "von unserem Keeper Matthias Matuch mal abgesehen, haben wir alle als Team versagt." Eine Ansicht, die auch Gästespieler Luca Wiese zur Sprache brachte: "Er hat mich gefragt, was denn bloß mit uns los sei", sagte Stukenbrock, "vor knapp zwei Jahren hätten wir die Niendorfer sogar ohne Thiago Santos im Kader mit zehn Toren Differenz aus der Halle geschossen und heute seien wir nicht wiederzuerkennen."

Genau diese Frage wird auch Coach Schwarzer klären müssen. Denn allen in der Halle fiel auf, wie still, nahezu emotionslos und ohne gegenseitiges Anfeuern die NSV-Männer versuchten, einen Pflichtsieg einzufahren und letztlich froh sein durften, dass der letzte Wurf der Gäste nur an die Latte des Tores klatschte. Schwarzer: "Jeder hat nur für sich gespielt, wir brauchen wieder ein großes Miteinander."

Spielverlauf: 0:1, 3:2, 6:4, 7:7, 11:9, 13:12 - 14:14, 16:16, 18:16, 19:18, 19:20 (42.), 22:21, 23:24 (52.), 25:24, 25:26, 26:27 (60.), 27:27. Die Tore des Norderstedter SV: Paul Gummert (8), Thiago Santos (7), Florian Deppe (4), Thomas Stegmann (3), Christoph Stukenbrock und Tobias Schadendorf (je 2), Torben Albers (1).