Ehepaar Sagasser organisiert nach Terminproblemen ein Rennen in Eigenregie

Henstedt-Ulzburg. Mehr als 450 Marathon- und Ultramarathonläufe haben Mario und Doris Sagasser bereits in den Beinen. Die beiden 46 und 43 Jahre alten Henstedt-Ulzburger leben ihre Laufleidenschaft überall auf der Welt aus. So auch in Moskau, wo sie am 42,195 Kilometer langen Lauf in der Stadt teilnehmen wollten. Die Vorbereitung, zu der die Beschaffung der Visa, die Buchung der Reise und der Unterkunft gehörten, begann für das Ehepaar bereits vor elf Monaten.

Doch drei Wochen vor dem Termin bekam Mario Sagasser per E-Mail die Information vom Veranstalter, dass der Start kurzfristig um eine Woche verschoben wurde. Mario Sagasser: "Wir konnten den Ersatztermin nicht wahrnehmen und versuchten kurzerhand einen eigenen Lauf zu organisieren."

Binnen drei Wochen organisieren Sagassers einen eigenen Marathon

Das Unterfangen erwies sich als kompliziert. Eine deutsche Laufkollegin stellte den Kontakt nach Moskau her. Mit Hilfe der deutschen Botschaft wurden zwei Leichtathletikstadien gefunden, die öffentlich als Alternativstrecke nutzbar waren. Ein Fotograf stellte sich als Übersetzer zur Verfügung und suchte weitere Mitläufer und Helfer, fand eine Strecke am Fluss Moskwa (auf der im April der Moskauer Laufclub seinen Marathon veranstaltet) und besorgte die Genehmigung vom Verband, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sowie Urkunden mit eingeprägtem, russischen Staatswappen.

"Wir sind schließlich doch zum ursprünglichen Termin nach Moskau gereist und trafen auf sehr gastfreundliche Moskauer, die trotz sprachlicher Barrieren stets hilfsbereit und freundlich waren", berichtet Mario Sagasser.

Bei Dauerregen starten acht Läufer im Gorki Park zum Marathon

Zum improvisierten Rennen fanden sich immerhin acht Starter ein, die sich bei Dauerregen im Gorki Park auf die Strecke machten. Doris Sagasser kam nach 4:47 Stunden ins Ziel, Ehemann Mario benötigte 3:31 Stunden. Mario Sagasser: "Das war eine ungewöhnliche Marathonreise. Durch die besonderen Eindrücke und das erfolgreiche Ende wurden wir aber für die Anstrengungen voll entschädigt."