Eintracht Norderstedt setzt sich trotz zahlreicher Abwehrfehler mit 4:0 gegen Oststeinbek durch

Norderstedt. Ein 4:0 (3:0) gegen einen Abstiegskandidaten gehört zweifellos in die Kategorie "standesgemäßer Pflichterfolg". Dass der Heimsieg von Eintracht Norderstedt im Duell mit dem Oststeinbeker SV am elften Spieltag der Fußball-Oberliga Hamburg verdient war, stellte auch niemand in Frage. "Wir sind zufrieden", sagte Trainer Andreas Prohn nach den Sprung auf Rang zwei, und erklärte: "In der ersten Halbzeit haben wir viel Druck ausgeübt, früh gestört und konsequent abgeschlossen."

Die offensive Dreierreihe mit Ivan Sa Borges Dju davor funktionierte gut, und auch das Zentrum Marius Browarczyk/Philipp Koch glänzte durch schnelles Umschalten.

Prohns Mimik während der Beschreibung des zweiten Durchgangs unterstrich aber deutlich, dass dieses klare Resultat einige Fehlleistungen beschönigte. Denn der komfortable Vorsprung wurde nach der Pause keineswegs souverän verwaltet; es hatte schon Slapstick-Charakter, wie Oststeinbek auch die besten Tormöglichkeiten vergab oder am erneut starken Marcel Kindler scheiterte. Dass Norderstedt nun mit weiterhin zehn Gegentreffern die beste Quote aller 18 Oberliga-Klubs hat, hielt Andreas Prohn nicht von scharfer Kritik ab. "Wir haben jetzt zum zweiten Mal in Folge mit Glück zu Null gespielt. Wenn wir gegen Spitzenmannschaften so auftreten, werden wir bestraft. Und dann sitzen wir wieder da und jammern. Ein Jürgen Tunjic von Germania Schnelsen lässt sich nicht zweimal bitten!"

Er scheint einer Tendenz zu Konzentrationspausen in der Viererkette, die schon beim 2:0 gegen den TSV Sasel erkennbar waren, entgegenwirken zu wollen. "Ich schaue mir das nicht länger an. Ansonsten wechsele ich durch." Im Klartext: In Gefahrensituationen erwartet der Trainer resolute Klärungsaktionen im eigenen Strafraum.

Die kommenden Aufgaben Bergedorf 85 (16. Oktober, 12 Uhr) und Altona 93 (21. Oktober, 19 Uhr) sind Kaliber, die testen werden, ob die Eintracht das Zeug für den Titelkampf hat oder nicht. Derzeit befinden sich die Garstedter weiterhin drei Punkte hinter Germania Schnelsen in Lauerposition.

Tore: 1:0 Ribeau (5./Foulelfmeter), 2:0 Ljubisavljevic (30.), 3:0 Sa Borges Dju (35.), 4:0 Meyer (85.).

Eintracht Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Ribeau, Hengelbrock, Trefzger - Browarczyk, Koch - Ljubisavljevic (86. Schuhmann), Meyer, Lindener (65. Kummerfeld) - Sa Borges Dju (72. Scharkowski).