Das Drittligateam aus Henstedt-Ulzburg verliert in Oldenburg mit 25:26.

Henstedt-Ulzburg. Es scheint widersprüchlich. Da haben die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf auch ihre vierte Partie in der 3. Liga Nord verloren und bleiben ohne Punktgewinn, doch Trainer Jens Molkow kam aus dem Schwärmen über den Auftritt seines Teams kaum wieder heraus. Kein Wunder, waren doch die Henstedt-Ulzburgerinnen als klarer Underdog zum amtierenden Meister VfL Oldenburg II gereist und mussten sich erst nach hartem Kampf mit 25:26 (13:14) geschlagen geben.

"Natürlich bin ich traurig über die Niederlage, die nicht sein musste", sagte Molkow, "aber in erster Linie bin ich nur stolz auf diese tolle Leistung meiner Spielerinnen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass wir nicht mehr weit weg von unserem ersten Sieg und jetzt endlich in der Liga angekommen sind."

Dass Molkows Einschätzung nicht auf der verklärten Perspektive eines Trainers für sein eigenes Team beruht, bekam der HFHUK-Coach aus berufenem Mund bestätigt. "Am Ende haben wir Glück gehabt", sagte VfL-Spielertrainerin Alexandra Hansel, die 2001 aus der A-Jugend der HG Norderstedt zum Bundesligaklub gewechselt war und nun dessen Reserve zur Titelverteidigung bringen soll, "unsere Gäste waren über weite Strecken besser."

Nach durchgehend engem Spielverlauf schienen sich die Gastgeberinnen mit 25:22 (56.) entscheidend von den Handballfrauen aus dem Norden abgesetzt zu haben. Doch es dauerte nur zweieinhalb Minuten, bis Tina Pejic mit ihrem sechsten von sieben Treffern auf 24:25 verkürzte.

Coach Molkow sieht sich um die Chance auf einen letzten Torwurf beraubt

Es folgte die dramatische Schlussphase, die sich vor dem geistigen Auge von Molkow noch lange immer wieder abspielte und den Groll gegen die Unparteiischen des Tages, die mit ihren Pfiffen auf beiden Seiten für Unruhe sorgten und insgesamt 18 Strafwürfe gaben, hochkochen ließ. "Da darf zuerst Oldenburgs Nadine Smit bei ihrem Treffer zum 26:24 ungestraft bestimmt sechs Schritte machen", monierte der HFHUK-Coach. Doch nachdem postwendend Tina Pejic auf 25:26 verkürzte, wurde den Gästen nach Molkows Ansicht eine weitere Chance verwehrt. "Oldenburg durfte die letzten Sekunden trotz angezeigten Zeitspiels bis zum Ende ausspielen, anstatt uns den Ball überlassen zu müssen", so Molkow.

Doch ganz Sportsmann schrieb er die Hauptursache für die Niederlage seinem Team zu: "Wir haben einige wenige, aber dafür sehr wichtige Würfe vergeben, die wirklich weh taten", so der Coach, "zu schade, dass dadurch die starken Leistungen von zum Beispiel Miriam Hawen im Tor mit ihren 20 Paraden oder von Inga Schlegel am Kreis so uns als Team nichts Zählbares brachten."