Wie gut, dass es die Moorbekhalle gibt. Während in den Ferien so manche Schulsporthalle in Hamburg und Norderstedt für den Trainingsbetrieb der Vereine nicht oder nur sporadisch zur Verfügung steht, können die Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt bis zum nächsten Punktspiel am 23. Oktober gegen den Niendorfer TSV durcharbeiten.

Norderstedt. "Wir trainieren wie gewohnt weiter. Die Moorbekhalle bleibt für uns offen", sagte VCN-Coach Ulli Lampe zufrieden.

Und die Teamarbeit bis zum Match gegen den Tabellenvorletzten sollte den Norderstedtern auch wieder mehr Spaß bereiten, als es noch vor einer Woche der Fall gewesen sein dürfte. Denn standen die Zweitliga-Absteiger nach ihren Auftaktpleiten in Warnemünde und gegen die VG WiWa Hamburg unter immensem Erfolgsdruck, haben sie nun den Bann der Sieglosigkeit gebrochen.

Beinahe hätte sich der Tag seit dem letzten Punktspielerfolg gejährt

Zur Erinnerung. Seit dem 16. Oktober 2010, als sie den USC Braunschweig mit 3:1 schlugen, hatten die VCN-Männer kein Ligaspiel mehr gewonnen. Doch kurz vor dem Jahrestag des letzten Punktspielsiegs und als ein kapitaler Fehlstart in die Saison drohte, an deren Ende eigentlich der Wiederaufstieg in die 2. Liga stehen soll, sind die Norderstedter beim TSV Husum in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit 3:1 (19:25, 25:21, 25:11, 25:19) fügte der VCN den Nordfriesen (5./4:2 Punkte/7:6 Sätze) ihre erste Niederlage zu und rückte selber auf Rang sechs (2:4/5:7) vor.

"Allerdings war unser erster Satz eine Katastrophe", sagte Lampe, "die Annahme klappte erneut nicht." Als Konsequenz daraus konnte Zuspieler Sebastian Lemke seine Angreifer nur ohne Überraschungseffekte einsetzen. "Volleyballspielen ist wie eine Kette. Wenn eines der Glieder schwach ist, ist die ganze Kette schwach", sagte Lampe, "entsprechend werden wir uns nun verstärkt um Aufgabe und Annahme, aber auch um unser Blockspiel kümmern."

Das, obwohl die Annahme vom zweiten Satz an in Husum funktionierte. Vielleicht hatte der Wechsel im Außenangriff von Matthias Steffens zu Marc Lau einen Impuls gebracht. Jedenfalls bekam Sebastian Lemke nun von allen Mitspielern verwertbare Kost zugeteilt und machte das Beste draus. "Im dritten Satz funktionierte alles", so Lampe, "dass der letzte Durchgang wieder offener war, sei dem Umstand geschuldet, dass wir uns sicher waren, nicht mehr verlieren zu können."

In einer Woche will der VCN im Regionalpokal Fortschritte zeigen

Vielleicht kann sich der VCN diese Sicherheit auch früh beim Regionalpokal erarbeiten, den der schleswig-holsteinische Verband am 16. Oktober ausrichtet. Wohl in Kiel trifft der Hamburger Pokalsieger auf zwei Vertreter des Gastgeberverbands und ein Team aus Mecklenburg-Vorpommern.

"Mal sehen, ob wir dann unser Momentum nutzen", meinte Lampe, "zumindest ist unsere Stimmung nun wieder so gut, wie sie sein soll." Und in der Liga, deren Tabelle der Oststeinbeker SV mit 6:0 Zählern anführt, ist nach des Trainers Ansicht noch lange nichts entschieden. "Nur dass Oststeinbek ungeschlagen an der Spitze steht, heißt noch nichts - der OSV liegt uns als Gegner, es ist alles offen..."