Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg bleiben bei 36:40-Pleite an der robusten Defensive der HSG Tarp/Wanderup hängen

Tarp. Wenn im Sport die jeweiligen Fangruppen im Endergebnis berücksichtigt würden, dann hätten die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg einen Punkt aus Tarp mitgebracht. Die SVHU-Trommler boten den heimischen Anhängern des Titelverteidigers HSG Tarp/Wanderup allemal Paroli. Doch Handball wird durch Tore entschieden, und derer ließen die Männer von Coach Tobias Skerka bei ihrer 36:40 (18:21)-Niederlage zu viele zu.

Trainer Skerka meint, dass 36 Tore immer zum Sieg ausreichen sollten

"Tarp war besser. Wir haben verdient verloren, weil wir nicht unser volles Leistungsvermögen abgerufen haben", sagt Tobias Skerka, "wenn man auswärts 36 Tore wirft, muss man eigentlich gewinnen. Aber bei 40 Gegentoren sieht man, wo unsere Schwächen gelegen haben." Da pflichtete ihm sein Spielmacher und neunfacher Torschütze Rasmus Gersch bei. "Wir gehen nach vorne, bekommen von denen auf die Nase - und die dürfen fast ohne Körperkontakt bei uns durchmarschieren", sagte Gersch angefressen.

Doch anders als in vorangegangenen Partien konnten sich die Gäste nicht über mangelnden Schutz durch die Unparteiischen beklagen. Das souverän pfeifende Gespann Martin Thöne/Marijo Zupanovic wartete keine vier Minuten bis zur ersten Hinausstellung für die robust zupackenden Hausherren und ließ bis Spielende noch sieben weitere folgen. Bei den Henstedt-Ulzburgern mussten sich nur Gersch und Stefan Pries einmal auf der Bank abkühlen. "Und in der zweiten Halbzeit haben wir überhaupt keine Zeitstrafe kassiert, das spricht doch schon Bände über unsere Abwehrarbeit", sagte Tobias Skerka.

"Eine Vorentscheidung im Meisterkampf ist noch nicht gefallen. Die Saison ist noch lang", sagte Skerka, "wir haben uns nur vorerst aus dem Kreis der Meisterschaftsanwärter verabschiedet. Wir werden aber unsere Hausaufgaben machen und wiederkommen."

Zum Wiedererstarken der SVHU-Abwehr sollte auch die Genesung ihres Organisators Lars-Uwe Lang gehören, der sich nach einer Fraktur am Schienbeinkopf in Tarp bereits aufwärmen konnte und bald zurückkehren sollte. Auf eine baldige Rückkehr hoffen die SVHU-Männer auch für Stephan Hampel. Der Torhüter zog sich beim Rettungsversuch gegen das 13:12 (20.) durch Tarps überragenden Mario Petersen (neun Tore) eine Verletzung im rechten Knie zu. "Er wird wohl langfristig ausfallen", so Skerka zerknirscht.

Früher dürfte dem Coach wohl Jens Thöneböhn wieder zur Verfügung stehen. Der Linksaußen hatte sich im Training eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zugezogen. "Wir sind auf jeder Position doppelt besetzt. Solche Ausfälle müssen wir wegstecken", so Skerka. Doch genau das taten die Henstedt-Ulzburger in Tarp nicht. Die wurfgewaltigen Gastgeber durften eine Vielzahl von Würfen nehmen, ohne dabei ernsthaft in Bedrängnis gebracht worden zu sein.

Coach Skerka wird in den kommenden Einheiten verstärkt Abwehr trainieren

"An unseren Abwehrdefiziten werden wir in den nächsten Trainingseinheiten vermehrt arbeiten", sagt Skerka, "wer gegen uns Tore werfen will, muss spüren, dass da eine Abwehr steht, die dies verhindern will". Im Gegensatz dazu konnten die Gäste aus dem Rückraum nur selten Druck aufbauen. Florian Bitterlich und Tim Völzke auf der linken Rückraumposition blieben hinter ihren Möglichkeiten zurück, Linkshänder Lasse Kohnagel warf zwar sieben Tore, hatte aber nur eine Trefferquote von rund 50 Prozent. "Aber das sind Details und dürfen uns nicht davon abhalten, nun eine kleine Serie zu starten", sagte Skerka, "so eine Niederlage wie in Tarp wirft uns nicht um."