Regionalliga-Volleyballer unterliegen VG WiWa Hamburg mit 0:3

Norderstedt. Ulli Lampe, Trainer der Regionalliga-Volleyballer des 1. VC Norderstedt, bediente sich nach der deprimierenden 0:3 (27:29, 19:25, 18:25)-Heimniederlage gegen die VG WiWa Hamburg eines ungewöhnlichen Vergleichs. "Ich komme mir langsam aber sicher so vor wie der Michael Oenning des VCN", sagte der 51 Jahre alte Übungsleiter.

Der in der vergangenen Woche geschasste Fußball-Coach Oenning hatte mit den Bundesliga-Kickern des Hamburger SV saisonübergreifend nur einen Sieg in 13 Begegnungen geholt. Lampe und sein Team warten nun schon seit 17 Punktspielen auf ein Erfolgserlebnis...

Die Ursache für den mit 0:4 Zählern aus zwei Partien völlig verpatzten Saisonauftakt des Meisterschaftsfavoriten liegt offenbar im mentalen Bereich. "Der Unterschied zwischen Anspruch und Realität ist gewaltig. Wir trainieren gut, beim Aufwärmen und beim Einschlagen sind alle Spieler voll konzentriert. Da fliegen dann Aufschläge übers Netz, dass ich vor Begeisterung große Augen bekomme. Doch wenn der Schiedsrichter anpfeift, ist auf einmal alles weg. Dann servieren wir wie Mädchen und sind komplett verunsichert."

Offenbar hat die sportlich frustrierende Zweitliga-Saison 2010/2011 in der Psyche der Akteure doch tiefere Narben als zunächst vermutet hinterlassen. "Das alles ist Kopfsache. Anders kann ich mir nicht erklären, dass wir gegen die VG WiWa Hamburg, die übrigens völlig verdient gegen uns gewonnen hat, eine derart schwache Vorstellung abliefern", so Ulli Lampe.

An der personellen Ausstattung des Norderstedter Kaders lässt sich der krasse Leistungsabfall seiner Männer unter Wettkampfbedingungen jedenfalls nicht festmachen. "Unser Aufgebot besteht größtenteils aus den Spielern, die zweimal hintereinander Regionalliga-Meister geworden sind und dann sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft haben."

Wie aber kann der VCN den Weg zurück in die Erfolgsspur finden? Lampe: "Vielleicht sollten die Jungs ohne den Trainer mal einen trinken gehen." Dann aber bitte mit gebührendem Abstand zur Auswärtsbegegnung beim TSV Husum am kommenden Sonnabend. Denn die Nordfriesen stehen in der Tabelle nach ihrem 3:1-Auswärtserfolg bei der zweiten Mannschaft des VT Kiel mit 4:0 Punkten und 6:3 Sätzen dort, wo sich eigentlich die Norderstedter laut eigener Einschätzung befinden müssten: auf Platz drei mit Tuchfühlung zu Spitzenreiter Oststeinbeker SV und zum VfL Pinneberg.