Stürmer des SV Henstedt-Ulzburg entscheidet Elfmeterschießen im Kreispokal-Viertelfinale gegen SV Todesfelde

Henstedt-Ulzburg. Dieses Bild hat sich bei den Fußball-Fans im Kreis Segeberg schon eingeprägt: Die in gelb-blaue Trikots gekleideten Spieler des SV Todesfelde versammeln sich und besprechen die gerade erlittene Niederlage, während im Mittelkreis die wilde Party der siegreichen Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg tobt.

Seit dem Endspiel des Kreispokals 2010 haben die Todesfelder keinen direkten Vergleich gegen den Schleswig-Holstein-Liga-Konkurrenten SVHU gewonnen. Und so war auch nach dem Viertelfinale des diesjährigen Cup-Wettbewerbs Endstation für den von Thomas Möller trainierten SVT. Die Kicker vom Rhen hatten nach einer torlosen Verlängerung im Elfmeterschießen die besseren Nerven und setzten sich mit 6:4 (1:0/1:1/1:1) durch.

Von einer möglichen Psychose seiner Akteure wollte Möller aber nichts wissen. "Ein Elfmeterschießen ist immer Glücksache. Wir haben ein sehr gutes Fußballspiel gesehen." Die Todesfelder hatten allerdings in der ersten Hälfte der regulären Spielzeit kaum etwas zu melden. Torchancen auf dem Sportplatz an der Bürgermeister-Steenbock-Straße gab es nur für die Hausherren. Folgerichtig sorgte Stürmer Pierre Hallé für den Führungstreffer in der 35. Minute. Nach brillanter Vorarbeit durch Youngster Maxi Böhm über den linken Flügel netzte Hallé aus dem Zentrum ungefährdet ein.

Zum Knackpunkt der Partie schien dann die 66. Minute zu werden. SVHU-Keeper André Zick konnte Todesfeldes Stürmer René Lübcke nur mit einer Notbremse im Sechzehnmeterraum stoppen. Die Folge: Strafstoß für die Gäste und die Rote Karte für Zick. Der für den angeschlagenen Böhm eingewechselte Ersatztorhüter Yannick Holtz hatte keine Chance gegen Lübcke, der selbst vollstreckte.

Wer nun aber erwartet hatte, dass die Todesfelder den Schwung durch den Ausgleichstreffer und ihre numerische Überlegenheit ausnutzen würden, sah sich getäuscht. Die aktivere Mannschaft war auch in der Folge der SV Henstedt-Ulzburg. Die Gäste vermittelten fast den Eindruck, als sehnten sie in der 30-minütigen Verlängerung das Elfmeterschießen herbei.

SVT agiert in Überzahl erstaunlich defensiv

"Wir wollten unserem Gegner nicht ins offene Messer laufen. Meine Mannschaft hat sehr diszipliniert agiert", begründete Thomas Möller mit Blick auf die schnellen Henstedt-Ulzburger Angreifer die defensive Grundausrichtung seines Teams.

Nicht von ungefähr war es dann auch SVHU-Stürmer Tim Jeske, der im finalen Kräftemessen vom Strafstoßpunkt nervenstark für die Entscheidung sorgte. Nachdem René Lübcke im zweiten Duell gegen Yannick Holtz verschossen hatte, machte Jeske den 6:4- Endstand perfekt.

"Eigentlich kann ich nicht so gut mit dem Druck umgehen. Aber den letzten Strafstoß gegen den SV Todesfelde zu verwandeln, das ist schon etwas ganz Besonderes", beschrieb der Siegtorschütze die letzte Szene einer spannenden Partie.

"Wir haben uns das Leben durch den unnötigen Gegentreffer in der zweiten Halbzeit selbst schwer gemacht. Letztendlich haben wir aber verdient gewonnen, nicht zuletzt dank der tollen Leistung von Yannick Holtz", bilanzierte SVHU-Coach Jens Martens. Kritik übte der Trainer indes am Austragungsmodus des Kreispokals. "Es kann doch nicht sein, dass die beiden Topteams schon im Viertelfinale aufeinandertreffen.

SVHU-Trainer Jens Martens fordert Setzliste im Cupwettbewerb

Martens' Forderung: "Es muss eine Setzliste geben. Ich habe schon vor Jahren an den Verband geschrieben und als Antwort zu hören bekommen, dass so auch die Außenseiter mal die Chance hätten, ins Finale zu kommen."

In der Runde der letzten vier tritt der SVHU am 28. September, um 19.30 Uhr beim Kreisligisten SV Wahlstedt an, der sich mit 2:1 gegen den SV Westerrade durchsetzte. Das zweite Semifinale bestreiten der SC Rönnau 74 (4:3 beim TSV Lentföhrden) und der Sieger des Spiels SC Kisdorf - Kaltenkirchener TS (28. September).

Tore: 1:0 Hallé (35.), 1:1 Lübcke (67./Foulelfmeter).

Torfolge im Elfmeterschießen: 2:1 Kaetow, 2:2 Klotz, 3:2 Hallé, 3:3 Peters, 4:3 Behrendt, Lübcke verschießt, 5:3 Jürgensen, 5:4 Bernoth, 6:4 Jeske.

Rote Karte: Zick (SVHU/66./Notbremse).

SV Henstedt-Ulzburg: Zick - Türkoglu, Kaetow, Geertz, Meyer - Jeske, Jürgensen, Behrendt, Böhm (66. Holtz) - Schwarzwald (81. Tirums), Hallé.

SV Todesfelde: Barkmann - Klotz, Reining, Haldau, Zebold - Peters, Bernoth, Nagel, Gelbrecht (97. Lembke) - Lübcke, Studt (85. Bruhn).