Trainer Jaroslav Kunz soll Kaltenkirchens Tischtennisspielerinnen und -spieler besser machen

Kaltenkirchen. Wohl selten zuvor ist ein Spielverderber so warmherzig empfangen worden. Da hatte Jaroslav Kunz, 65, im Oberliga-Match zwischen dem Kieler TTK und der Kaltenkirchener Turnerschaft mit seinen beiden Einzelsiegen gegen Michael Dinse und Thomas Matthies maßgeblich zur 7:9-Niederlage der KT-Crew beigetragen. Doch als der Senioren-Europameister der Altersklasse Herren 65 bis 70 in die Sporthalle am Flottkamp kam, um den Vertrag als Trainer der Kaltenkirchener Leistungsgruppe zu unterschrieben sowie seine erste Übungseinheit zu leiten, schlug ihm eine Woge der Sympathie entgegen.

"Wir freuen uns sehr und sind auch ein wenig stolz darauf, dass wir mit Jaroslav Kunz eine schleswig-holsteinische Tischtennis-Ikone für diese Aufgabe gewinnen konnten", sagte Michael Molatta, der Leistungssport-Koordinator der KT-Sparte. Molatta war rein zufällig mit dem gebürtigen Prager ins Gespräch gekommen und hatte nach ersten positiven Signalen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Verpflichtung des einstigen Weltklassespielers möglich zu machen. Dabei holte er auch den Vereinsvorstand mit ins Boot.

"Ich habe einfach keine Lust, zu Hause den ganzen Tag auf dem Sofa zu sitzen; das Engagement in Kaltenkirchen passt ausgezeichnet in meinen Wochenplan", sagte Jaroslav Kunz, der 1978 Verbandstrainer in Schleswig-Holstein wurde und diesen Job 33 Jahre lang bis zum 31. August ausübte.

Nach seiner Pensionierung ist er nun offen für neue Herausforderungen. Montags gibt er beim Stützpunkttraining des Bezirks II in Kellinghusen sein Wissen weiter, die Traditionsvereine Kieler TTK und TSV Kronshagen haben ihn in ihre Nachwuchsarbeit eingebunden. Bei der Kaltenkirchener Turnerschaft soll und will er vor allem die Schlagtechnik der Regionalliga-Damen, der Oberliga-Herren sowie der besten Nachwuchsakteure unter die Lupe nehmen und vorhandene Defizite mit der Balleimer-Methode beseitigen.

Dabei trifft Kunz auf einige bekannte Gesichter: "Aida Astani-Matthies, Bianca Dahlke und Victoria Lauenroth habe ich schon im Schülerinnen-Bereich trainiert."