HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf empfangen zum Auftakt der Punktrunde den TV Oyten

Henstedt-Ulzburg. Trotz des Wechsels der bulgarischen Leistungsträgerin Stefka Agova zum polnischen Verein KSS Kielce sind die Verantwortlichen der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf optimistisch, in der 3. Liga Nord sportlich erneut bestehen zu können. Finanziell hingegen scheinen die HFHUK noch nicht in der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands angekommen zu sein. "Wir stehen vom Etat her in unserer Staffel mit Sicherheit an letzter Stelle", sagt Coach Jens Molkow.

Dass mit diesen bescheidenen finanziellen Rahmenbedingungen keine großen Sprünge möglich sind, versteht sich von selbst. So fehlt teilweise schon für Auswärtsfahrten oder auch für einen Physiotherapeuten das nötige Kleingeld. Darüber hinaus erhalten die Handballfrauen keine regelmäßigen finanziellen Zuwendungen, wohingegen die Konkurrenten der HFHUK ihre Spielerinnen in der Regel mit einem Gehalt ausstatten. "Bei uns wird das alles noch per Handschlag geregelt", so der Trainer.

Ein Grund für das mangelhafte Sponsoren-Interesse könnte die für Geldgeber wesentlich attraktivere Drittliga-Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg sein. Jens Molkow kennt das Problem, eine Lösung hat er indes nicht: "Wir stehen ganz klar im Schatten der Männer, das muss man ohne Neid sagen. Arbeiten tun wir aber genauso hart."

In der derzeit schwierigen Situation sind die Handballfrauen umso erleichterter über das langjährige Engagement der Möbelfirma Hesebeck, das der Haupt- und Trikotsponsor sogar noch einmal ausbauen wird. "Wir sind unheimlich froh über die Unterstützung von Hesebeck, aber das alleine reicht noch nicht" sagt Molkow.

Das sehen auch die Spielerinnen so. Angeführt von Rabea Dieckmann nutzten die Handballfrauen die freie Zeit im Sommer, um einen Ausschuss zu gründen, der das Team möglichen Sponsoren vorstellen soll. Jens Molkow befürwortet die Initiative: "Die Mädels engagieren sich unheimlich und durften sich bei der Akquise auch schon über kleine Erfolgserlebnisse freuen. Sie haben sich aber auch schon blutige Nasen geholt."

Heimspiele der HFHUK finden nur noch in Henstedt-Ulzburg statt

Die während der Sommerferien mit einem Parkettboden ausgestattete Halle des Schulzentrums an der Maurepasstraße wird in der Serie 2011/2012 einziger Austragungsort der Heimbegegnung der HFHUK sein; in Kisdorf, wo in der vergangenen Saison noch die Hälfte der Begegnungen vor heimischem Publikum ausgetragen wurden, finden keine Drittliga-Partien mehr statt. Molkow: "Wir hoffen am Sonntag auf viele Zuschauer, zumal vor unserer Begegnung das Schleswig-Holstein-Liga-Match der weiblichen A-Jugend des SC Kisdorf gegen die HSG Kiel/Kronshagen stattfindet."

Der Coach hat nach dem Verlust Stefka Agova seinen Rückraum neu formiert. "Alle wissen, dass Stefka nicht gleichwertig ersetzt werden kann. Nun wird die Verantwortung gezwungenermaßen auf mehrere Schultern verteilt."

Eine wichtige Rolle im taktischen Konzept des Trainers spielen dabei Lara Schlüter, die von der SG Oeversee/Jarplund-Weding zu den HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gewechselt ist, und Laura Neu. "Dieses Duo müsste gut harmonieren. Außerdem hat Marleen Völzke in der Vorbereitung überzeugt."

Große Hoffnungen setzt Molkow zudem auf Rabea Dieckmann und Franziska Petschke. Mit ihnen hat die HFHUK auf den beiden Außenpositionen wesentlich mehr Alternativen als noch in der vergangenen Saison.

Die beiden wichtigsten Korsettstangen der Mannschaft sind und bleiben aber Keeperin Miriam Hawen und Drittliga-Torschützenkönigin Tina Pejic. Sie hatten in der Serie 2010/2011 mit ihren überragenden Leistungen maßgeblichen Anteil daran, dass das Publikum in Henstedt-Ulzburg und Umgebung auch weiterhin in den Genuss von Drittliga-Frauenhandball kommt.

Das Minimalziel ist der zwölfte Tabellenplatz

Das Auftaktprogramm der HFHUK hat es in sich. Sein erstes Auswärtsmatch bestreitet das Team am Sonnabend, 17. September, beim TSV Owschlag. Es folgen die Partien gegen den Berliner TSC (25. September), beim VfL Oldenburg II (1. Oktober), gegen die BVB-Füchse Berlin (9. Oktober) und beim SV Werder Bremen (15. Oktober).

Minimalziel der Henstedt-Ulzburgerinnen ist der zwölfte Tabellenplatz. "Der würde bei zwei Regelabsteigern am Saisonende zur Teilnahme an den Relegationsspielen um den Klassenerhalt reichen", sagt Jens Molkow, "doch viel lieber würden wir uns schon vorher retten."