Dass Fußball-Oberligist Eintracht Norderstedt bewusst auf Talente setzt, ist hinlänglich bekannt.

Norderstedt. Doch die von Coach Andreas Prohn gegen den SV Curslack-Neuengamme aufgebotene Startelf war selbst für Garstedter Verhältnisse außerordentlich jung. 20,7 Jahre hatte das Team zum Anpfiff im Durchschnitt - bis auf Keeper Marcel Kindler, 29, und Rechtsverteidiger Stefan Siedschlag, 34, war kein Akteur älter als 23.

Erstmals seit Wochen zeigte Eintracht eine Leistung ohne Schwächephase. Dass mit dem SV Curslack-Neuengamme ein Kontrahent in Schach gehalten wurde, der als sportlich gleichwertig eingeschätzt werden muss, sollte der Mannschaft weiterhelfen. Andreas Prohn sah seine taktischen Vorgaben weitestgehend umgesetzt: "Wir haben die Breite des Feldes genutzt, es war eine spielerisch gute Partie. Für Oberliga-Verhältnisse war das Tempo sehr hoch."

Der Trainer nutzte die Nachbesprechung indes auch, um den Abgang von Alexej Bugrov zu Bergedorf 85 mit klaren Worten zu kommentieren. "Ich finde es moralisch bedenklich. Ich bedaure die Einstellung mancher Spieler, die schnell von einem Feld auf das andere springen."

In einem Vier-Augen-Gespräch hatte er noch einmal versucht, den talentierten Defensivallrounder zum Bleiben zu überreden. Doch Bugrov sah sich nicht als Ergänzungsspieler. Prohn: "Er war von sieben Wochen hier drei Wochen verletzt. Ich finde, dass Talente auch solche Situationen durchstehen müssen."

Tore: 1:0 Hengelbrock (50.), 2:0 Scharkowski (82.).

Gelb-Rote Karte: Örün (SVCN/87./Unsportlichkeit).

Eintracht Norderstedt: Kindler - Siedschlag, Ribeau, Hengelbrock, Lindener - Schuhmann, Koch - Monteiro, Meyer (60. Browarczyk), Ljubisavljevic (69. Anic) - Scharkowski (85. Sa Borges Dju).