Das 16. Landes-Breitensportturnier wird zur Abschiedsgala für Organisatorin Dörthe Rehse-Behncke

Bad Segeberg. Petra Wiese fieberte mit und drückte die Daumen. Welchen Platz hatte die Ponymannschaft des Reit- und Fahrvereins Kisdorf, Henstedt-Ulzburg und Umgebung beim Landesbreitensportturnier im einfachen Reiterwettbewerb denn nun belegt? Hatte es für einen Spitzenplatz oder gar den Sieg gereicht? Nach endlos erscheinenden Minuten verkündete die Sprecherin auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg das Ergebnis: Annika Schmitz, Larissa Sommerfeld, Jenny Eybächer und Jenny Wiese waren Dritte geworden.

Frust über den verpassten möglichen Triumph kam trotzdem nicht auf: "Das ist ja erst unser zweites Turnier als Mannschaft", sagte Annika Schmitz, mit 14 Jahren ältestes Teammitglied.

Petra Wiese, die Mutter der zwölfjährigen Jenny, war für den beruflich verhinderten Trainer Martin Ave als Betreuerin eingesprungen. Auch sie freute sich sehr über das Resultat: "Das ist eine tolle Platzierung."

Zweitägige Veranstaltung mit 1000 Reiterinnen und Reitern

Für das junge Quartett sowie die meisten der rund 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Landes-Breitensportturnier stand der olympische Gedanke "Dabei sein ist alles" im Vordergrund. Diejenigen, die als Aktive oder als Zuschauer nach Bad Segeberg kamen, machten sich ein Bild von der großen Vielfalt des Pferdesports. Die verschiedenen Verbände präsentierten auf der vom Pferdesportverband Schleswig-Holstein/Hamburg ausgerichteten, zweitägigen Veranstaltung Reitsport in vielenVariationen. Zu sehen waren unter anderem Ringreiten, Pferdefußball, Mounted Games, Quadrillenreiten, Kostümvoltigieren, Westernreiten und Prüfungen für Einsteiger und Anfänger.

Hinzu kam das beliebte Fohlenchampionat, bei dem erst wenige Wochen alte Nachwuchspferde zum Entzücken der Zuschauer an der Seite der Mutterstuten fröhlich herumhüpften und prämiert wurden.

Doch die beiden Turniertage in Bad Segeberg dienten nicht nur der Präsentation. Der Landesturnierplatz war außerdem auch Austragungsort des Deutschen Quadrillen-Championats. Acht Mannschaften mit je acht Reitern kämpften in einer klassischen Prüfung und einer Themen-Quadrille um den nationalen Titel. Mit der Traumwertung von 9,1 in der A-Note und einem Gesamtergebnis von 8,7 sicherte sich die Mannschaft von St. Hubertus Wesel-Obrighoven den Titel im klassischen Wettbewerb.

Die Crew aus Nordrhein-Westfalen siegte - verkleidet als Schneewittchen, böse Hexe und Zwerge - auch in der Themen-Quadrille. Da hat sich unsere achtstündige Anfahrt doch richtig gelohnt", sagte Helmi Abeck, die die klassische Quadrille vorgestellt hatte.

Von Turnierstress war auch beim 16. Landesbreitensportturnier nichts zu merken. Für den reibungslosen Ablauf sorgte ein eingespieltes Organisationsteam mit Dörte Rehse-Behncke, der routinierten Breitensportwartin im PSH, an der Spitze.

"Unsere ehrenamtlichen Helfer kennen das Turnier schon lange. Sie wissen genau, dass es gerade bei dieser Vielfalt an Disziplinen einer besonderen Organisation bedarf - schließlich müssen weitaus mehr als nur ein Spring- oder Geländeparcours und ein Dressurviereck aufgebaut werden", so die 65- Jährige, die seit der Premiere im Jahr 1996 bei allen Veranstaltungen dabei war.

Dörte Rehse-Behnke gibt die Turnierleitung an Maritres Hötges ab

Das 16. Landes-Breitensportturniers war allerdings gleichzeitig auch das letzte, das sie als Breitensportwartin begleitete. Künftig möchte sie das Großereignis nur noch als Zuschauerin verfolgen. "Ich habe mit Maritres Hötges eine tolle Nachfolgerin gefunden und gehe jetzt in Rente", sagte Dörte Rehse-Behncke.

Matthias Karstens, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein dankte ihr: "Mit ihrer unverwechselbaren Art hat Dörte Rehse-Behncke die unterschiedlichsten Personen erreicht und für unseren schönen Sport begeistern können. Ich wünsche ihr nach dem Ausscheiden aus den offiziellen Ämtern weiterhin viel Energie und Freude bei ihren ehrenamtlichen Aufgaben."