Andreas Prohn hatte die Nase voll. “Können wir irgendwann mal wieder Fußball spielen?“, rief der Trainer von Fußball-Oberligist Eintracht Norderstedt Mitte des zweiten Durchgangs genervt über den Platz.

Norderstedt. Von dem Ausbruch konnten sich mehrere Adressaten angesprochen fühlen. Auch Referee Alexander Teuscher (SC Eilbek), der mit kleinlichen Pfiffen die Partie immer wieder unterbrach.

Auch das Zeitspiel seitens des Niendorfer TSV missfiel den Garstedtern natürlich. Doch die Gastgeber hatten angesichts der 2:0-Führung eben keinen Anlass, sich zu beeilen. Und so kam bei Coach Prohn auch die Unzufriedenheit über die unglücklich verlaufenden Schlüsselszenen am dritten Spieltag zum Ausdruck.

"Das nehme ich auf meine Kappe", sagte der maßgeblich an der 0:3 (0:1)-Niederlage beteiligte Ole Hengelbrock nach Abpfiff. Der Innenverteidiger hatte gleich zwei Strafstöße verschuldet - zumindest nach Ansicht des Referees. Denn der Übeltäter differenzierte durchaus zwischen den Entscheidungen. "Der erste Elfmeter war ein Pressschlag, da gehen wir beide zum Ball. Aber den kann man geben", erklärt der Neuzugang vom VfB Oldenburg. Doch beim zweiten strittigen Fall (58. Minute) konnte er den Pfiff nur mit gequältem Lächeln kommentieren und fand auch später deutliche Worte. "Ich habe da noch zurückgezogen, der Ball wäre ins Aus gegangen. Das ist ein Witz!".

Der Niendorfer Rechtsverteidiger Ole Natusch verwandelte jeweils souverän. Das Eintracht-Team steckte zwar nie auf und drängte bis zum Schluss auf einen Anschlusstreffer, doch die wenigen guten Gelegenheiten wurden nicht genutzt. Davide Pedroso-Bussu besorgte bei einem Konterangriff in der 84. Minute das 3:0.

Das Endergebnis spiegelt das Spielgeschehen nicht wider.

Ein gebrauchter Tag war es also, und so kassierte Norderstedt nicht nur die ersten Gegentore der Saison, sondern eben auch die erste Pflichtspiel-Niederlage. "Das 0:3 spiegelt auf keinen Fall den Spielverlauf wider. Gerade in der ersten Halbzeit waren wir klar überlegen", sagte Andreas Prohn.

Doch die Effizienz aus den vergangenen Begegnungen fehlte in dieser Partie, so dass die Niederlage unter dem Strich verdient ist. "Es war unsere eigene Schwäche, weil wir einfach nicht konzentriert gespielt haben", resümierte Ole Hengelbrock abschließend und hatte damit den Unterschied zum ansonsten gleichwertigen neuen Tabellenführer aus Niendorf auf den Punkt gebracht.

Tore: 1:0, 2:0 Natusch (42./58.; beide Foulelfmeter), 3:0 Pedroso-Bussu (84.).

Eintracht Norderstedt: Kindler - Schuhmann (55. Scharkowski), Ribeau, Hengelbrock, Trefzger - Monteiro, Meyer, Siedschlag, Browarczyk, Lindener (60. Ljubisavljevic) - Sa Borges Dju.