Stürmer der Kaltenkirchener TS gleicht in der 92. Minute aus, TuS Hartenholm gewinnt Auftaktspiel

Norderstedt. Zum Saison-Auftakt der Fußball-Verbandsliga Süd-West vermeidet die Kaltenkirchener Turnerschaft knapp eine Heimpleite gegen den MTSV Hohenwestedt. Im Derby zwischen dem SC Kisdorf und dem TuS Hartenholm gelingt den Gästen die Revanche für die Pokalniederlage.

Der Fehlstart schien schon perfekt, ehe Angreifer Benjamin Peters die Kal tenkirchener TS in der 92. Minute mit seinem Tor zum 1:1 noch rettete. Nach dem frühen Rückstand durch Dennis Jera (11.) sah sich die KT einem sehr defensiven MTSV Hohenwestedt gegenüber, der die knappe Führung mit einem Abwehrbollwerk ins Ziel bringen wollte.

Auf dem Kunstrasen am Marschweg waren die Gastgeber zwar überlegen, doch nicht durchschlagskräftig genug. "Unsere Stürmer haben unglücklich agiert. Wir hatten bestimmt acht gute Chancen, bei denen wir ein Tor machen können", sagte etwa Obmann Frank Horstmann. Dennoch fehlten in manchen Szenen auch die zündenden Ideen. "Spielerisch ist noch viel Potenzial nach oben, da hätten wir mehr kreieren müssen", so Horstmann weiter.

In Kaltenkirchen verwiesen Spieler und Trainer indes darauf, dass die etwas verkrampfte Leistung zu einem Teil auch auf den Kunstrasen zurückzuführen sei und auf normalem Geläuf die technische Qualität etwa eines Juri Geibel stärker zur Geltung kommt.

Der SC Kisdorf bekam im offiziellen Auftaktspiel vom TuS Hartenholm 45 Minuten lang eindrucksvoll seine Grenzen aufgezeigt. Das Resultat von 2:4 - gleichermaßen Halbzeit- und Endstand - spiegelt dabei nicht einmal die Kräfteverhältnisse wider, denn die Gäste waren am Strietkamp zu keinem Zeitpunkt in der Bredouille und verwalteten den Vorsprung in der Schlussphase souverän.

"Wir haben oftmals nur die Hacken gesehen und waren zu keiner Phase präsent auf dem Platz" gestand der zerknirschte SCK-Trainer Sven Firsching. Für Hartenholm war die Pokalniederlage eine Woche zuvor offenbar der rechtzeitige Weckruf. "Die Reaktion war wichtig", sagte Kapitän Martin Genz. "Wir waren von Beginn an heiß, hochmotiviert und hatten den Siegeswillen."

Die rund 350 Zuschauer sahen ein Hartenholmer Team, das neben der erwarteten technischen Überlegenheit schlichtweg wacher auftrat in den Zweikämpfen, spritziger wirkte und damit Kisdorf zu vielen individuellen Fehlern zwang.

Wohl oder übel muss in dieser Hinsicht Keeper Marco Martens genannt werden, der bei keinem der vier Gegentreffer glücklich aussah - so ließ er beim 0:2 von Jascha Lohse einen auf die kurze Ecke getretenen Freistoß durch die Hände rutschen und flog beim entscheidenden 1:4 von Tim Ollenschläger an einer Flanke vorbei.

Dass den Toren stets gravierende Aussetzer seiner Vorderleute voraus gingen, wird den Schlussmann nicht trösten. Den Rückhalt von Sven Firsching hat Martens aber unverändert. "Das kommt vor. Er ist lange genug dabei, um das verarbeiten zu können und muss nicht zum Psychologen gehen."

Hartenholms Trainer Markus Weber war erleichtert nach dem gelungenen Saisonstart. "Die erste Halbzeit war brillant. Leider konnten wir das Tempo nicht halten, aber wir sind zufrieden." Zwar hatte seine Abwehr durch Unkonzentriertheiten das 1:2 und 2:4 selbst verschuldet, doch insbesondere die gute Defensivleistung auf den Außenbahnen etwa gegen Marco Lindner bewiesen, dass die richtigen Lehren aus dem Pokalspiel gezogen wurden.