Für Coach Olaf Rosenthal und die Kaltenkirchener TS stehen die Zeichen auf Umbruch

Norderstedt. Mit gleich elf Neuzugängen präsentiert sich die Kaltenkirchener TS in der Fußball-Saison 2011/2012 als umgebautes, aber eben noch nicht gefestigtes Gebilde. Anlässlich des Auftaktes in der Verbandsliga Süd-West gegen den MTSV Hohenwestedt an diesem Sonnabend (16 Uhr, Marschweg) nimmt Trainer Olaf Rosenthal Stellung zu den Veränderungen, der Rolle des Klubs im Kreis sowie den langfristigen Zielen.

Norderstedter Zeitung:

Ist Umbruch die passende Bezeichnung für die Ist-Situation?

Olaf Rosenthal:

Es ist auf jeden Fall angemessen. Wir haben einen großen Kader - alle Neuen sind zwischen 18 und 21 Jahre alt, daher ist es ein Generationenumbruch. So haben etwa Oliver Flack und Edib Medos in den Ersten Herren aufgehört.

Wann kam die Erkenntnis, dass die KT eine Auffrischung benötigt?

Rosenthal:

Das war schon vor einem Jahr. Wir wussten, dass es eine schwierige Saison wird. Mit mehr als der Hälfte der neuen Spieler sind wir schon seit langem in Kontakt. Zudem ist mir schon vor vier Jahren aufgefallen, dass es keine A-Jugend gibt und viele Talente deswegen weggehen. Diese mussten wir dann erst einmal wieder einsammeln, sofern das möglich war. Bei Sascha Friedrich hat es vier Jahre gedauert.

Welchen Anspruch muss Kaltenkirchen mit diesem Kader haben?

Rosenthal:

Wir müssen vorsichtig sein. Natürlich ist es ein ambitionierter Kader. Aber bei so vielen jungen Spielern bedeutet es, dass wir aus dem Potenzial erst etwas formen müssen. Wir versuchen, in die Spitzengruppe zurück zu kommen, aber das ist keine Selbstverständlichkeit.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz aus dem Kreis Segeberg ein, und wer sind die Titelfavoriten?

Rosenthal:

Der FC Itzehoe ist der Top-Favorit, auch der PSV Neumünster als Absteiger wird stark sein. Der TuS Hartenholm gehört zu den Verfolgern, auch der TSV Lägerdorf. Der SC Kisdorf hat mich in der Vorbereitung überrascht, die machen einen sehr guten Eindruck. Beim TuS Garbek als Aufsteiger muss man sehen, wie sie sich in der Liga zurecht finden.

Motiviert es Sie auch als Trainer neu, wenn Sie zum Start der Vorbereitung im Sommer so viele neue Gesichter im Team antreffen?

Rosenthal:

Es ist etwas Besonderes. Jetzt fangen alle bei Null an. Auch für die Trainer ist es eine neue Situation - wir müssen uns in der täglichen Zusammenarbeit neu kennenlernen.

Welche Rolle muss die KT künftig im Kreis Segeberg einnehmen im Vergleich zu den Konkurrenten?

Rosenthal:

Wir müssen der Stadt gerecht werden. Im Jugendbereich hatten wir Probleme, die sich im Herrenfußball widerspiegeln. Uns fehlen schlicht Jahrgänge im Verein. Wenn man die anderen Segeberger Mannschaften sieht - SV Henstedt-Ulzburg, Hartenholm, Kisdorf - sind überall ehemalige KT-Spieler. Über Jahre sind wir also der Ausbildungsverein für den südlichen Kreis gewesen. Wir sind ein etablierter Verbandsligist und wollen im Kreis die Nummer eins in dieser Klasse sein.

Muss mittelfristig dann auch wieder die Schleswig-Holstein-Liga angepeilt werden?

Rosenthal:

Dazu fehlt noch das eine oder andere hinsichtlich der wirtschaftlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen. Wenn man so etwas angehen möchte, dann muss man um einiges mehr an Aufwand betreiben. Dazu gehört auch eine umfangreichere Betreuung der Spieler. Aber wir arbeiten daran. Die Schleswig-Holstein-Liga soll langfristig das Ziel sein.