Sportschützin Stine Nielsen (BSG Stadtwerke Norderstedt) erlebte bei den Europameisterschaften in Belgrad/Serbien im 50-Meter-Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.

Norderstedt. Diese endete für die 21 Jahre alte dänische Nationalkader-Schützin mit der bitteren Erkenntnis, dass die Leistungsdichte in der internationalen Spitze keine Schwächen verzeiht.

So gab Nielsen eine fast schon sicher geglaubte Finalteilnahme wieder aus der Hand und beendete die Titelkämpfe mit 572 von 600 möglichen Ringen auf dem für sie höchst unbefriedigenden 28. Platz.

Die junge Dänin aus Faborg auf der Ostseeinsel Fünen war beim liegenden Anschlag mit 97 und 98 Ringen als 41. denkbar schlecht in ihren eigentlichen Parade-Wettbewerb gestartet. "In dieser Teildisziplin werden in der Weltspitze fast nur Zehner geschossen", sagte Stadtwerke Sportwart Jürgen Schumacher, "aber mit ihren Schüssen drei, vier und fünf hat sie jeweils nur eine Neun geschafft und sich damit früh unter Druck gesetzt."

Dieser nervlichen Belastung schien Stine Nielsen, die bei Weltcup-Veranstaltungen den Startplatz für Dänemark bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London mit dem Luft- und Kleinkaliber-Gewehr gesichert hatte, standhalten zu können. Als eine der weltbesten Stehend-Schützinnen kämpfte sie sich mit zweimal 97 Ringen bis auf Platz vier vor - das Finale und sogar Edelmetall waren wieder in Reichweite.

Doch dann folgte der zweite Leistungseinbruch: Mit schwachen 91 und 92 Ringen in der Knieend-Position musste die Weltranglistensiebte ihre Medaillen- und Meisterschaftsträume endgültig begraben.

Der EM-Titel ging an die Deutsche Sonja Pfeilschifter, die nach der Qualifikation 588 Ringe auf dem Konto hatte. Die detaillierten Ergebnisse sind im Internet nachzulesen.

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