Dominik Falk hat Erfolgserlebnis beim Europa-Cup

Norderstedt. Mit der Vergabe der Medaillen beim Europa-Cup der Judokas in der Sporthalle Hamburg hatten Dominik Falk (bis 66 Kilogramm), Daniel Falk (bis 81 kg) und Jindra Nesteriuk (bis 70 kg) nichts zu tun. Doch angesichts der Bedeutung des zweitägigen Wettbewerbs mit rund 400 Startern aus 35 Nationen waren sich die drei Kämpfer des TuRa Harksheide darin einig, dass für sie das olympische Motto "Dabeisein ist alles" Vorrang hatte.

"Es ist großartig, in internationaler Atmosphäre vor den Augen von Freunden und Familie auf die Matte gehen zu dürfen", sagte Bundesligakämpfer Daniel Falk, 29, "da ist es zu verschmerzen, dass mein Kampf nicht optimal verlaufen ist. Da war mehr drin."

Falk unterlag nach einem Freilos in Runde zwei dem Polen Marcin Partyka mit einer großen Wertung (Wazaari). "Das war ärgerlich. Wir haben die beiden Strafen wegen unzulässiger Aktionen, die zur Wertung führten, als nicht gerechtfertigt empfunden", sagte TuRa-Judopressewart Uwe Lemmermann. Er verfolgte zusammen mit anderen Vereinskameraden die Auftritte des Trios von der Tribüne aus.

Einen Grund zum Jubeln lieferte den Harksheider Anhängern der ältere Falk-Bruder Dominik, 30, der nach einem Freilos praktisch zeitgleich mit Daniel auf der Nebenmatte gegen das israelische Nationalkader-Mitglied Gur Zamir antrat. Nach rund zwei Minuten gelang Falk die entscheidende Technik, um per Ippon als Sieger von der Matte zu gehen.

"Dabei wollte ich in den Endzügen meiner Judo-Karriere auf diesem Level eigentlich nur gut mitmischen", sagte Dominik Falk, "aber mit diesem ersten Kampf war ich doch sehr zufrieden."

Die Zufriedenheit hätte sogar noch größer werden können, wenn die Auslosung dem amtierenden DM-Dritten im weiteren Verlauf des Wettbewerbs nicht zwei ausgesprochen starke Gegner beschert hätte. In der dritten Runde kam gegen den französischen Nationalkader-Kämpfer und EM-Fünften Pierre Duprat nach rund 100 Sekunden das Aus. Und in der Trostrunde musste sich Falk dem Aserbaidschaner Nijat Shikhalizade, Junioren-Weltmeister des Jahres 2006, nach 48 Sekunden geschlagen geben. Uwe Lemmermann: "Beide Kontrahenten haben später die Bronzemedaille gewonnen. Dominik braucht sich also nicht zu ärgern, das waren ganz starke Gegner."

Jindra Nesteriuk brauchte sich über ihre Niederlagen gegen Silbermedaillen-Gewinnerin Anne Ritt (Leipzig) und die britische Nationalkämpferin Megan Fletcher ebenfalls nicht zu grämen. Die 19-Jährige steht schließlich noch am Anfang ihrer internationalen Karriere. "Ich war recht aufgeregt und habe vorher wenig geschlafen", sagte sie, "aber die Teilnahme am Europa-Cup ist schon faszinierend."