Hoffentlich kann sich Andreas Winter, 30, noch lange an die Freude über den Sieg mit der 4 x 100-Meter-Staffel des Landesleitungszentrums Schleswig-Holstein (LLZ) bei den Internationalen Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften für geistig und körperlich Behinderte in Singen/Bodensee erinnern.

Norderstedt. Das Reglement verhinderte, dass es für den Athleten der Norderstedter Werkstätten, der mit Matthias Hoffmann (Neumünster), Pierre Schultz (Wahlstedt) und Ronny Arndt (Glückstadt) in 51,67 Sekunden die LG Neu Isenburg/Heusenstamm um fast 14 Sekunden hinter sich ließ, für den Triumph eine Medaille gab. Der Startläufer und seine Staffelkameraden erhielten lediglich eine Urkunde.

"In dieser Konkurrenz waren leider nur drei Staffeln am Start", sagte LLZ-Leiterin und Werkstätten-Sportlehrerin Maike Rotermund, "und das ist laut Wettkampfordnung ein zu kleines Starterfeld, um Plaketten zu vergeben."

Der oberste Platz auf dem Podest blieb dem zweiten Werkstätten-Athleten Alexander Knaub zwar verwehrt, aber der 33-Jährige durfte aus dem Münchried-Stadion mit seiner blauen Tartanbahn und riesigen Sonnenschirmen statt einer Tribünenüberdachung dreimal Edelmetall mit auf die Heimreise nehmen.

Im Diskuswerfen (26,77 Meter) und mit dem Speer (31,76 Meter) sicherte sich das Kraftpaket jeweils den zweiten Platz zwei hinter Athleten des TSV Zeulenroda. Im Kugelstoßen musste sich Knaub mit Rang drei hinter dem Sieger aus Malaysia und Daniel Storch (Zeulenroda) begnügen. Doch 9,87 Meter waren eine persönliche Bestleistung.

Dritter Norderstedter Starter in Singen war der 14 Jahre alte Maris Fabian in der Konkurrenz der Körperbehinderten. Der spastisch gelähmte A-Schüler des Lessing-Gymnasiums wurde im Dreikampf aus 100-Meter-Sprint, Weitsprung und Ballwurf mit 1126 Punkten Dritter.