Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer setzen sich im Finale mit 1:0 gegen den PSV Neumünster durch. Ausrichter SCK wird Vierter

Kisdorf. Auf den ersten Blick sah Jorrit Bernoth noch nicht aus wie ein Gewinn für die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Todesfelde. Das Finale des SC-Kisdorf-Cups befand sich bereits in der Schlussphase, als Trainer Thomas Möller den 19-Jährigen zur Einwechslung rief. Doch taktische Anweisungen gab er dem Joker nicht - vielmehr erkundete er sich besorgt nach dessen Befinden.

"Ist es dir zu kalt?" Der im Dauerregen fröstelnde Youngster war ganz offen. "Ja, sehr kalt." Möller hatte da nur noch einen Tipp parat: "Dann gib' einfach Gas!" Schließlich war das Duell mit dem Verbandsliga-Verein PSV Neumünster ein zäher Clinch, und der SVT als höherklassiger Klub musste die Initiative ergreifen. Und tatsächlich bekam Bernoth noch seinen Auftritt: Drei Minuten vor Abpfiff traf der Angreifer mit einem satten Schuss aus 20 Metern in den Winkel zum 1:0.

Es war ein spektakulärer Schlusspunkt für ein Turnier, dass in keinster Weise so verlief wie erhofft. Die kurzfristigen Absagen von drei Fünftligisten (SV Henstedt-Ulzburg, VfR Neumünster, SC Victoria) hatten Sven Firsching, Hauptorganisator und Trainer der Gastgeber, zu einem Telefonmarathon gezwungen, um Alternativen zu besorgen. "Der Planungsstress war noch nie so groß wie diesmal. Und dann kam auch noch das Schietwetter hinzu."

Bis auf rund 300 "Fußballverrückte", wie sie Firsching nannte, blieben die Fans daheim im Trockenen und die Zuschauerzahlen somit deutlich unter den Erwartungen. Ein finanzieller Verlust entsteht dem SC Kisdorf zwar nicht, doch die Einnahmen waren als Rücklage für die Kasse der Fußballabteilung vorgesehen.

Stammformation des SC Kisdorf überzeugt am zweiten Turniertag

Die Widrigkeiten waren nicht beeinflussbar, diese Meinung teilten alle Mannschaften. Und neben dem Zuspruch besserte auch das eigene Team die Laune von Sven Firsching. Für den zweiten Turniertag mit dem nominell stärkeren Feld hatte der Coach seine Bestformation aufgeboten.

Die von Boris Völker als Kapitän angeführten Hausherren verloren in der Gruppenphase nur gegen Neumünster (0:1), gewannen indes gegen Alemannia Wilster (1:0) und Weiche Flensburg (2:1). Im Spiel um Platz drei erwies sich der SV Schackendorf mit Torschützenkönig Florian Schumacher beim 2:0 als stärker, doch Kisdorf hatte einen guten Eindruck hinterlassen.

"Ich war sehr angetan davon. Die Jungs haben sich gut bewiesen. Qualitativ sind wir verbessert", sagte Firsching. Dennoch wackelte die Abwehr in vielen Szenen - hier muss bis zum Saisonstart noch einiges hinsichtlich der Abstimmung untereinander optimiert werden. Vor dem Trainingslager in Betzendorf (Lüneburger Heide) vom 29. bis 31. Juli testet der SCK am heutigen Dienstag um 20 Uhr gegen den FC Süderelbe (Landesliga Hamburg).

Da die Kaltenkirchener Turnerschaft aus unterschiedlichsten Gründen gleich 14 Absagen von Spielern bekommen hatte , war der sportliche Wert des Abschneidens überschaubar. Gegen die U 19 von Holstein Kiel sowie den SV Todesfelde unterlag die KT jeweils mit 0:1, gegen Schackendorf gab es sogar eine 1:4-Packung. Immerhin: Die Neuzugänge Jonas Benorden und Pablo Moreira zeigten, dass sie nennenswerte Verstärkungen sind.

TuS Hartenholm offenbart große Mängel im Defensivverhalten

Beim TuS Hartenholm sah Trainer Markus Weber viel Schatten. "Wir wurden von Mal zu Mal ungeordneter. Gegen den FC Itzehoe war noch alles okay. Doch in den letzten beiden Spielen herrschte nur Chaos." In der Rückwärtsbewegung ließ sein Team große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen erkennen. Weber: "Es war gut, dass wir unsere Mängel aufgezeigt bekamen. Aber ob uns das nach vorne bringt, werden die nächsten Wochen zeigen."

Durch einen verschossenen Elfmeter von Tim Ollenschläger verpasste Hartenholm im Shootout (5:6) gegen Nordmark Flensburg den dritten Rang.

Heute spielt der TuS Hartenholm beim Heinz-Tohde-Gedächtnispokal in Schackendorf. Um 20 Uhr steht die Partie gegen den SC Rönnau 74 auf dem Programm, am Donnerstag (19 Uhr) wartet die SG Bornhöved/Trappenkamp.