Luftgewehrschützin der BSG Stadtwerke Norderstedt wird auf dem Weg zur Moorbekhalle wie zahlreiche weitere Teilnehmer vom Navi falsch gelotst

Norderstedt. Wie gut, dass Mira Voß so gut organisiert ist und selten etwas "auf den letzten Drücker" erledigt. So hatte die in der Nähe von Eutin lebende Luftgewehrschützin der Betriebssportgemeinschaft Norderstedt eine halbe Stunde extra an Fahrzeit angesetzt, um die für sie als Wettkampfstätte noch unbekannte Moorbekhalle zu erreichen. Dort wollte sie pünktlich zu Beginn der Luftgewehr-Damenkonkurrenz der 8. Betriebssport-Europameisterschaften startbereit sein, um zum dritten Mal in Folge den Damen-Einzeltitel einzufahren.

Um ganz sicher zu gehen, hatte die 30-Jährige in ihr Navigationsgerät die Adresse der Moorbekhalle (Moorbekstraße 15) eingegeben, um auf fremdem Terrain sicher an die Halle gelotst zu werden. Doch das Vertrauen in die moderne Elektronik hätte zum verhängnisvollen Fehler werden können. Die Computerstimme dirigierte Mira Voß zielstrebig in die in einer Nebenstraße gelegene Hofeinfahrt eines ausgesprochen irritiert reagierenden Landwirtes.

"Das war leider kein Einzelfall", sagte Jürgen Schumacher, Sportwart der ausrichtenden BSG Stadtwerke Norderstedt, der mit Ehefrau Monica und einem großen und engagierten Helferteam über drei Jahre diese Wettkämpfe vorbereitet hatte. "Fast jeder Teilnehmer, der mit Navigations-Unterstützung anreiste, wurde erst einmal in die Irre geführt. Selbst ein Hamburger Taxifahrer musste von Anwohnern auf den rechten Weg gebracht werden."

Probleme bei der Anfahrt bleiben das einzige Manko der Wettkämpfe

Überhaupt erwies sich die Anreise zu den perfekt organisierten Wettkämpfen als einzige Hürde. So hatten die 200 Teilnehmer mit ihrem Antrittsgeld zwar auch ein HVV-Ticket erworben, das bis zur AKN-Station an der Moorbekhalle galt. Doch durch den Streik der Lokführer endete die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln an der U- Bahn-Station Norderstedt Mitte. "Hier gilt unser Dank den Auszubildenden der Stadtwerke, mit deren Hilfe wir einen Schienenersatzverkehr eingerichtet haben", sagte Schumacher.

Groß war die Freude des BSG-Sportwarts über das Abschneiden der eigenen Akteure. So gelang Mira Voß ihre erneute Titelverteidigung. Mit dem Vorrunden-Ergebnis von 388 Ringen ließ sich die erfahrene Sportschützin auch im Finale mit 100,3 Ringen und einer Gesamtergebnis von 488,3 ihren dritten EM-Titel nicht mehr nehmen.

Platz drei für Dorit Klees (478,6), Rang vier für Heike Kremer (477,2) und Monica Schumacher als Zehnte (360) rundeten das starke Ergebnis ab. "Da mit ist nun aber Schluss für mich mit Wettkämpfen", verkündete eine glücklich strahlende Mira Voß anschließend. "Nach 19 Jahren Schießsport möchte ich kürzer treten. Außerdem planen wir einen Hausbau, und ich will mehr Zeit für mein Pferd, meinen Hannoveraner Ghostbuster, haben."

Von aufhören ist bei Dorit Klees keine Rede. Die routinierte BSG-Schützin hatte regelkonform das erste Stadtwerke-Männerteam (mit Bernd Klepper und Günther Wodrich) im Wettbewerb mit dem Luftgewehr unterstützt und für weiteres Edelmetall der Norderstedter gesorgt. Das Trio brachte es auf 1708 Ringe und wurde hinter der BSG Festo Zweiter. Das zweite BSG-Männerteam (Frank Ahlers, Helmut Grimm, Thomas Stödter) landete auf Rang acht.

Die Bronzemedaille für Frank Ahlers bei den Auflage-Schützen (292 Ringe) und Platz acht für das Luftpistolenteam (Günther Wodrich, Hans-Jörn Paulsen, Harry Bröhmer) rundeten die aus Norderstedter Sicht überaus erfolgreichen Schieß-Wettbewerbe ab.

Die BSG Stadtwerke startete auch im Fußball und beim Tischtennis

Bei den Fußballern, die auf den HSV-Plätzen an der Ulzburger Straße antraten, mussten sich die BSG-Kicker in der 7er-Konkurrenz nach einem Sieg, zwei Remis und einer Niederlage mit dem Aus in der Hauptrunde begnügen.

Auch beim Tischtennis in Allermöhe war die BSG Stadtwerke mit zwei Teams vertreten. Bei den Herren 93+ landeten die Norderstedter unter 36 Teams auf Rang elf, die Herren 71+ wurden 15. unter 46 Mannschaften.