Organisator Stefan Kroeger hält trotz Teilnehmerschwundes am Termin fest

Norderstedt. Der 15. Arriba-Stadtlauf ist Geschichte: 1858 Anmeldungen bedeuteten ein Minus von rund 400 Startern im Vergleich zum Vorjahr. Die Norderstedter Zeitung bat den Organisator und Vorsitzenden des ausrichtenden SV Friedrichsgabe, Stefan Kroeger, um eine Bilanz und um eine Prognose für die Zukunft.

Norderstedter Zeitung:

Herr Kroeger, wie lautet Ihr Fazit des 15. Arriba-Stadlaufes?

Stefan Kroeger:

Grundsätzlich sind wir sehr zufrieden, es gab keine größeren Probleme. Hier und da muss man immer Kleinigkeiten in Kauf nehmen. Zum Beispiel wurden wir erst einen Tag vor dem Lauf darüber informiert, dass die versprochenen Bananen nicht geliefert werden. Da mussten wir selber noch schnell drei Kisten kaufen.

Die Teilnehmerzahl ist in diesem Jahr rückläufig gewesen. Ist der Termin schuld?

Kroeger:

Ja, das Himmelfahrts-Wochenende hat sicher dazu geführt, dass einige Läufer verzichtet haben. Wir hatten das gleiche Problem schon mal vor einigen Jahren, als der Stadtlauf auf das Pfingstwochenende fiel. Im Jahr danach stieg die Zahl aber wieder. Deshalb steht unser Termin, der erste Sonntag im Juni, nicht zur Debatte. Eine Änderung ist auch nicht ganz einfach und nur durch den Landesverband möglich.

Hat sich auch die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes geändert?

Kroeger:

Ja, immer mehr Aktive gehen auf die kurze Strecke und machen den Stadtlauf zu einem Event für die ganze Familie, die Schulklasse oder den Freundeskreis. Wir können aber nur 1000 Starter annehmen, da wir sonst Platzprobleme im Start- und Zielbereich am Arriba-Erlebnisbad bekommen. Auf der längeren Strecke werden es dafür weniger Teilnehmer. Einen Laufboom gibt es nicht mehr, und 10 000 Meter absolviert man auch nicht einfach mal so ohne Vorbereitung.

Was für finanzielle Folgen hat die deutlich geringere Teilnehmerzahl für den ausrichtenden SV Friedrichsgabe?

Kroeger:

Zum Glück keine. Wir haben 2010 ein kleines Plus gemacht, das wir jetzt aufbrauchen.

Was hat Ihnen in diesem Jahr besonders gut gefallen?

Kroeger:

Wir hatten etliche neue Helfer. Nach dem Aufruf in der Norderstedter Zeitung haben sich viele Menschen bei uns gemeldet. Das ist wichtig, denn ohne diese Unterstützung ist so eine Veranstaltung nicht machbar. Es sind trotzdem immer noch viele ältere Mitglieder, die uns helfen.

Und was war nicht so erfreulich?

Kroeger:

Wir mussten ein Auto abschleppen, das ungünstig geparkt war. Dadurch verspätete sich zum ersten Mal überhaupt der Start des Stadtlaufs. 2010 hatten wir ebenfalls Probleme mit den Autofahrern, doch die konnten wir rechtzeitig lösen. Auch über die Steckenführung gab es Diskussionen im Läuferfeld. Einige Teilnehmer waren der Meinung, sie würden einen zu kurzen Kurs laufen und haben sich unterwegs und im Ziel beschwert.

Wie sollen diese Probleme in Zukunft gelöst werden?

Kroeger:

Was die Autos angeht, haben wir wenig Möglichkeiten. Wir können nur an die betroffenen Anwohner appellieren, uns zu unterstützen und ihre Fahrzeuge wegzufahren. Dafür verteilen wir im Vorfeld der Veranstaltung Informationszettel. Bei der Streckenführung war ein Problem, dass im Internet ein anderer Kurs abgebildet wurde als im Heft, welches in diesem Jahr leider sehr spät herauskam. Das müssen wir 2012 anders machen, damit da keine Verwirrung entsteht. Auch die Weitergabe von Informationen muss besser werden; das gilt nicht nur für die Läuferinnen und Läufer, sondern auch für die Wegweiser. Zudem werden wir die Strecke im kommenden Jahr vom Schleswig-Holsteinischen Leichtathletikverband offiziell neu vermessen lassen.

Was bedeutet der Stadtlauf für den SV Friedrichsgabe?

Kroeger:

Sehr viel, denn der SVF ist traditionell schon immer ein starker Leichtathletik-Verein gewesen. Ein paar Jahre lang hatten wir kaum Trainer und deshalb nur wenig Aktive. Das ist jetzt aber wieder anders. In diesem Jahr richten wir außerdem am 31. August zusammen mit der Agentur Rattenscharf den Abendlauf rund um den Stadtparksee aus.

Wird es den Arriba-Stadtlauf auch 2012 geben?

Kroeger:

Nach dem jetzigen Stand ja, und zwar wie gehabt am ersten Sonntag im Juni. Auch das Grundkonzept wird so bleiben wie es ist. Eine endgültige Entscheidung fällt allerdings erst nach unserer Auswertung im August.