Sportlich geht der Bundesliga-Auftakt des Hamburger Judo-Teams in der Falkenberghalle allerdings gründlich daneben

Norderstedt. Der Saisonauftakt 2011 zur 1. Judo-Bundesliga Nord ist dem Hamburger Judo Team misslungen - wenn auch nur sportlich. Mit 4:9 (Unterwertung 40:77) kassierte der Deutsche Mannschafts-Vizemeister des Jahres 2009 und Viertelfinalist der vergangenen Saison gegen den UJKC Potsdam eine schmerzliche Heimniederlage. Aber dennoch gab es an diesem Kampftag aus Sicht der Gastgeber auch zwei Sieger: die Stadt Norderstedt und den TuRa Harksheide.

2011 wird die Hamburger Verbandsauswahl alle drei Bundesliga-Heimkämpfe in der Falkenberghalle (Am Exerzierplatz) austragen und dabei wie gewohnt die Unterstützung der Judoabteilung des TuRa Harksheide als Ausrichter in Anspruch nehmen.

Eine Entscheidung, die sich aus Sicht der Teamverantwortlichen schon jetzt bewährt hat - auch wenn es gegen den UJKC Potsdam keinen zählbaren Erfolg gab. "Die Stimmung in der Halle war wieder einmal sehr gut, sehr laut", sagte Thomas Schynol, Manager des Hamburger Judo Teams, "die fast 300 Zuschauer haben eine Atmosphäre erzeugt, die mitreißt und der Bundesliga würdig ist."

Der Lärmpegel in der Halle schnellte besonders vor dem sechsten Duell in die Höhe. Lokalmatador Dominik Falk (TuRa Harksheide) betrat die Matte, um sich in der Kategorie bis 66 Kilogramm seinem Kontrahenten Pawel Zagrodnik zu stellen. Zu diesem Zeitpunkt lag das HJT allerdings schon mit 1:4 zurück; und auch der 30-Jährige wirkte bei seinen Aktionen ungewöhnlich gehemmt. "Ich habe momentan ohnehin ein lädiertes Knie, und nun war zu allem Überfluss auch noch eine Zerrung des Außenbandes hinzugekommen", sagt der Kämpfer, "es hätte trotz der Blessuren mit etwas Glück zwar immer noch reichen können, aber ich habe mich mehr und mehr versteift und kam gegen die Agilität meines Gegners nicht mehr an." Kein Wunder also, dass sich Zagrodnik nach drei Minuten seine zweite große Wertung (Waza-Ari) herausarbeitete und so den Kampf vorzeitig für sich entscheiden konnte.

Enttäuschung dann bei den zahlreichen Norderstedter Fans in der Halle. Der Sieg der Gäste stand bereits fest, als der letzte Kampf des Tages in der Klasse bis 81 Kilogramm aufgerufen wurde. Viele hatte gehofft, jetzt den zweiten TuRaner im HJT-Kader in Aktion sehen zu dürfen. Doch statt Daniel Falk betrat Max Münsterberg die Matte. Er fuhr nach 4:27 Minuten gegen René Schendel per Ippon den vierten Punkt für die Hamburger ein.

"Das war eine rein taktische Entscheidung unseres Trainers Slavko Tekic", sagte Manager Thomas Schynol. Der Coach rechnete sich mit Münsterberg die größeren Siegchancen aus und nahm den Harksheider deswegen kurzfristig wieder von der Starterliste. "Mit Daniel Falks aktueller Form hatte das nichts zu tun, er wird beim nächsten Mal bestimmt wieder zum Zug kommen", so Schynol.

Hoffentlich dann auch beim nächsten Heimkampf des HJT am Sonnabend, 7. Mai, gegen den JC 90 Frankfurt/Oder. Vorher geht es aber am Sonnabend, 30. Ap ril, zum JC 66 Bottrop. Keinesfalls leichte Aufgaben, denn beide Mannschaften haben ihren ersten Saisonauftritt gewonnen.