Neue Besen kehren gut. Aber manchmal erfüllen auch bewährte Kehrgeräte noch ihren Zweck. In übertragenem Sinn gilt dies für die Regionalliga-Fußballfrauen des Hamburger SV.

Norderstedt. Denn beim 2:1 (1:0)-Heimsieg des Tabellenvierten (33 Punkte/34:17 Tore) über die TSG Burg Gretesch (9./16/28:39) stand ein alter Bekannter als Trainer am Spielfeldrand.

Peter Schulz, der erst am 31. Januar das Amt des Übungsleiters abgegeben hatte, wird zumindest bis zum Saisonende die Geschicke des Teams lenken. Schulz' Nachfolger Daniel Gercke und der HSV hatten sich nach Unstimmigkeiten einvernehmlich wieder getrennt, Thorsten Wolff saß als Interimscoach bei der 1:3-Auswärtsniederlage in Bergedorf auf der Bank.

"Thorsten und einige Spielerinnen haben mich geradezu bekniet", sagte Schulz, "nach kurzer Beratung mit meiner Frau habe ich dann eingelenkt. Das ist ein feines Team, das ich nicht im Stich lassen möchte." Ein dicker Schokoladen-Osterhase, den er am Spieltag als Dankeschön von seiner Mannschaft überreicht bekam, bestätigte ihn in seiner Entscheidung.

Der süßen Überraschung folgten entsprechende Taten. "Das war ein Charaktersieg der ganzen Mannschaft", sagte Peter Schulz, "gegen kampf- und laufstarke Gäste waren wir über 60 Minuten das bessere Team und lange dem 3:0 näher als Burg Gretesch dem Anschluss."

Ihrem Führungstreffer zum 1:0 (15.) wollte Imke Wübbenhorst eigentlich auch das 2:0 folgen lassen. Doch ihr scharfer Schuss, der vom Pfosten zunächst ans Bein der Gretescher Verteidigerin Maike Pieper und von dort ins Netz prallte, wurde als Eigentor gewertet (53.). Das 1:2 von Nina Biedermann nach einem Alleingang (80.) kam für die Gäste zu spät.

"Jetzt werden wir uns richtig zusammenreißen und zusehen, dass wir bis zum Saisonende zumindest unseren Platz im oberen Tabellendrittel sichern", sagte Peter Schulz.