Florian Weers droht lange Sperre. Fetihspor entthront in Fußball-Kreisliga Segeberg den TSV Nahe

Norderstedt. Akute Abstiegssorgen haben die Kreisliga-Fußballer des SV Sülfeld zwar nicht. Dessen ungeachtet hängt beim Tabellenachten (22 Punkte) nach der 1:6 (0:3)-Heimpleite gegen den SV Todesfelde II (6./27) der Haussegen schief. Grund: Der völlig unnötige Platzverweis für Schlussmann Florian Weers.

Dieser war in der 50. Minute in Oliver-Kahn-Manier auf Schiedsrichter Sebastian Wehmeier (SC Kisdorf) zugestürmt, nachdem der Referee einen Strafstoß für die Gäste verhängt hatte. Wehmeier zückte prompt die Rote Karte. Trainer Claus Lüdemann: "Ich weiß nicht, was da genau passiert ist. Wir müssen den Bericht des Unparteiischen abwarten. Sollte sich Florian eine Tätlichkeit geleistet haben, dürfte er wohl bis zum Saisonende gesperrt werden."

Vermutlich muss jetzt Verteidiger Nico Werner zwischen die Pfosten

Eine solches Urteil des Kreisgerichts würde den SVS bis ins Mark treffen, da der Klub keinen etatmäßigen Reserve-Keeper im Kader hat. "Florians Verhalten ist unentschuldbar", sagte Coach Lüdemann, "er hat seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Vor der Partie habe ich mein junges Team noch für das disziplinierte Auftreten in den Punktspielen gelobt. Ich ärgere mich maßlos, das ist wohl die schwärzeste Stunde, seit ich Trainer in Sülfeld bin."

Wie auch immer die Entscheidung des zuständigen Gremiums ausfallen wird: Lüdemann muss auf jeden Fall improvisieren. Sein Wunschkandidat für den Platz zwischen den Pfosten ist Verteidiger Nico Werner. "Er war als Jugendlicher Torhüter, hat bei uns schon einige Male den Kasten gehütet und seine Sache dabei immer gut gemacht." Der Haken: Werner stand zuletzt wegen einer Sprunggelenksverletzung nicht zur Verfügung...

Wenig zu lachen hatte auch Bernd Hering. Der Coach des bisherigen Kreisliga-Tabellenführers TSV Nahe (2./33/33:21 Tore) kommentierte die deutliche 0:4 (0:2) Auswärtsniederlage beim SV Westerrade mit ebenso drastischen Worten. "So etwas habe ich als Trainer noch nicht erlebt, wir hatten in 90 Minuten keine einzige Chance und hätten sogar acht Dinger kassieren können. Die läuferisch und kämpferisch starken Westerrader haben uns ganz deutlich die Grenzen aufgezeigt."

Dass Fetihspor Kaltenkirchen (33/ 38:14) aufgrund des besseren Torverhältnisses eher durch Zufall wieder Spitzenreiter geworden ist, wollte Trainer Björn Dreyer nach dem 2:1 (0:1)-Auswärtserfolg beim abstiegsgefährdeten SV Henstedt-Ulzburg III (14./12) nicht bestreiten. Sein Team musste allerdings auch einige Widrigkeiten bewältigen: Zum einen hatte Alex Baranov in der 40. Minute einen Strafstoß an die Latte geschossen, zum anderen bestand die Startelf aufgrund personeller Sorgen zur Hälfte aus der Fetihspor-Reserve (Kreisklasse C).

Lars Macketanz und Henning Oldag in der Rolle der Unglücksraben

SVHU-Trainer Peer Meinke kritisierte vor allem die schlechte Chancenauswertung seiner Mannschaft. "Lars Macketanz hätte in der ersten Halbzeit drei Buden machen müssen." Zweiter Unglücksrabe neben dem Stürmer mit Ladehemmung war Schlussmann Henning Oldag. Er machte beim 1:2 in der 80. Minute nach einer Fetihspor-Flanke eine ganz schlechte Figur, als er sich den Ball praktisch ins eigene Tor warf.

Der Leezener SC (11./20) verlor sein erstes Match im Jahr 2011 mit 1:3 (1:2) beim SV Weede. Coach Frank Losser, der im Sommer von Frank Freitag abgelöst wird, bekräftigte unterdessen, dass er bis zum Saisonende im Amt bleiben will. "Die Mannschaft hat mich dazu motiviert - warum sollte ich sie jetzt im Stich lassen?"

Von seinen Spielern ein wenig im Stich gelassen fühlte sich derweil Trainer Klaus-Dieter Koch vom TuS StuSie (16./9). Das Schlusslicht kam beim Großenasper SV mit 0:5 (0:2) unter die Räder und durfte sich bei Keeper Timo Holst bedanken, dass das Endresultat nicht noch deutlicher ausfiel. "Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit einen Grottenkick abgeliefert", sagte der enttäuschte Coach.