Die Faustballerinnen des TuS Wakendorf-Götzberg gewinnen nach dem Freiluft-Titel auch die schleswig-holsteinische Hallen-Meisterschaft

Wakendorf II. Erst im letzten Punktspiel der Wintersaison 2010/2011 hat die weiße Weste des Faustball-Frauenteams des TuS Wakendorf-Götzberg doch noch einen Fleck bekommen, aber den Freudenjubel konnte der kleine Schönheitsfehler nicht bremsen. In eigener Halle, in der Olzeborchschule von Henstedt-Ulzburg, störte es die Schleswig-Holstein-Liga-Spielerinnen kaum, dass sie gegen den TSV Kronshagen eine 5:11, 6:11-Niederlage kassierten.

Zuvor hatte es nämlich gegen den TSV Breitenberg (11:7, 11:4), den SSV Süderdorf (12:10, 12:10) und den TSV Hollingstedt (5:11, 11:9, 11:8) teilweise hart erkämpfte Siege gegeben. Und diese besiegelten den vorzeitigen Gewinn der Landesmeisterschaft.

Eine Teamumstellung im Spitzenspiel sichert den Sieg und die Meisterschaft

"Das Match gegen den Tabellenzweiten Hollingstedt war ein echtes Meisterschaftsfinale", sagte Schlagfrau Andrea Kröger, "wir haben nach einem chancenlosen ersten Satz unsere Aufstellung geändert und erst den Ausgleich geschafft, um dann im Schlusssatz nach tollem Kampf auf beiden Seiten doch noch Sieg und Titel zu holen. Wir waren überglücklich."

Besonders zufrieden mit sich und der Welt sind die Wakendorferinnen, weil sie ja erst in der Vorsaison aus der Bezirksoberliga in die höchste Landesspielklasse zurückgekehrt waren. "2008 hatten uns gleich vier Schwangerschaften erheblich geschwächt, sodass der Abstieg damals aus der Schleswig-Holstein-Liga nicht zu vermeiden war", sagte Kröger, "aber als wir dann 2009 wieder die altbekannte Aufstellung zur Verfügung hatten, wurden wir auch sofort ungeschlagen Meister."

In der Winter-Punktrunde 2010/2011 hat die Wakendorfer Crew jedoch Verstärkung bekommen. Wiebke Tschorn, die vor zwei Jahren vom hessischen TV 1862 Langen nach Wakendorf wechselte und erst im zweiten Frauenteam spielte, sorgt nun in der Abwehr der ersten Mannschaft für Stabilität.

Für die nahende Sommer-Punktrunde ist die Titelverteidigung das Ziel

"Wiebke ist zwar erst 22 Jahre jung, war aber schon vorher bei ihrem Heimatverein recht erfolgreich aktiv", weiß Anja Höpken zu berichten, "zumindest so lange, wie sie noch in Hamburg studiert, können wir weiterhin mit ihr planen. Und da wir für den Sommer unsere Titelverteidigung anstreben, kommt uns ihre Hilfe schon sehr gelegen."

Doch ein möglicher Titelgewinn im Sommer bedeutet für die Wakendorferinnen nicht mehr den Aufstieg in die 2. Bundesliga Ost. In der zweithöchsten deutschen Spielklasse hatten sie noch zu Beginn bis Mitte des vergangenen Jahrzehnts munter mitgemischt.

"Die zweite Liga kommt für uns nicht mehr in Frage, da es bei uns aus familiären und beruflichen Gründen zeitlich nicht mehr zu realisieren ist", sagte Anja Höpken und spricht damit auch für ihre Teamkameradinnen, "der Zeitaufwand mit Training und Spielbetrieb ist einfach zu hoch."

Aber warum auch soll man nach Höherem streben, gibt Andrea Kröger zu denken: "Nach der schon guten Feldsaison 2009 sind wir nun Sommermeister 2010 und Winterchampion 2011 - mehr geht doch gar nicht!"

TuS Wakendorf-Götzberg: Carolin Franzke, Andrea Kröger (Angriff); Anja Höpken, Kathrin Gülk (Zuspiel); Maren Schneider, Caren Mohr, Birte Roß und Wiebke Tschorn (Abwehr).