Stefka Agova sorgt für 31:30-Erfolg der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gegen den TSV Altenholz

Kisdorf. Rund 120 Zuschauer waren in Karnevalsstimmung: Drei Sekunden vor dem Abpfiff wuchtete Stefka Agova einen Freiwurf zum 31:30(17:20)-Siegtreffer in die Maschen des Altenholzer Tores. Die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf (9./17:23 Punkte) dürfen nach diesem Last-Minute-Erfolg somit weiter auf den Klassenerhalt in der 3. Liga Nord hoffen.

Für HFHUK-Trainer Jens Molkow und die Fans war die Begegnung gegen den Tabellenzwölften eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nach einer knappen Viertelstunde hatten sich die Gastgeberinnen einen 7:4-Vorsprung herausgearbeitet, ohne dabei zu glänzen und ohne Sicherheit zu gewinnen. Ein Team-Timeout des gegnerischen Coaches Dieter Eigemann brachte die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf dann völlig aus dem Rhythmus.

Mit fünf Treffern hintereinander übernahmen die Gäste die Führung und die Regie in der Sporthalle Ole Vogtei in Kisdorf. "Abwehrarbeit hat bei uns in der ersten Halbzeit nicht stattgefunden", sagte Molkow, der sich von seiner 6:0-Defensivformation wesentlich mehr Aggressivität gewünscht hätte. Die halbherzige Gegenwehr am eigenen Wurfkreis war der Hauptgrund für den 17:20-Halbzeitrückstand.

"Es sagt alles, wenn wir gegen einen Abstiegskandidaten in einer Halbzeit 20 Treffer kassieren", kommentierte Jens Molkow den Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 30 Spielminuten. Der Coach zog die Konsequenzen und ließ sich in der Pause einen taktischen Schachzug einfallen. Er beorderte die gerade erst aus Australien zurückgekehrte Kreisläuferin Ann-Kathrin Skubich als vorgezogene Spitze vor die Abwehr. Sie erledigte ihre Sonderaufgabe mit Bravour, störte die Kreise der gegnerischen Aufbauspielerinnen und leitete mit Ballgewinnen schnelle Gegenstöße ihres Teams ein. So erzielten die Gastgeberinnen sechs Treffer in Folge. Doch die verzweifelt um ihre letzte Chance kämpfenden Gäste schlugen zurück und glichen zum 27:27 aus.

Dann ging es Zug um Zug, ehe Stefka Agova mit ihrer letzten Aktion für die Entscheidung sorgte. "Das war nichts für schwache Nerven. Meine Mannschaft hat sich die beiden wichtigen Punkte mit unbändigem Willen verdient. Wir haben jetzt 9:1 Zähler in Serie geholt und fahren am Sonnabend selbstbewusst zum TSV Owschlag. Das wird ein ganz anderes Spiel, wir haben da nichts zu verlieren", sagte Jens Molkow. Der Trainer wird gegen den Spitzenreiter möglicherweise auf Anne Westermann verzichten müssen, die sich bei ihrem einzigen erfolgreichen Torwurf am Knie verletzte.

Tore der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Tina Pejic (12/4 Siebenmeter), Stefka Agova (7), Sophia Herzer (3), Ann-Kathrin Skubich (3), Laura Neu (2), Marleen Völzke (2), Anne Westermann, Svenja Skalnik (1).