Die zweite Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg soll in drei Jahren in der Oberliga spielen

Henstedt-Ulzburg. Trainer Jan-Henrik Wagner und sein Team stehen in der Kreisoberliga Süd mit respektablen 22:12 Punkten sowie 524:496 Toren auf dem vierten Platz. Das alleine wäre noch kein Grund, um über die zweite Handball-Männermannschaft des SV Henstedt-Ulzburg viele Worte zu verlieren. Doch die Crew spielt in den Zukunftsplanungen von Abteilungsleiter Olaf Knüppel und seiner Vorstandscrew eine wichtige Rolle.

"Die ,Zweite' soll in drei Jahren mindestens in der Schleswig-Holstein-Liga, besser noch in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein auf Punktejagd gehen. Wir brauchen unbedingt einen Unterbau für unsere Drittliga-Mannschaft. In diesem Perspektivteam sollen junge und talentierte Spieler nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden", so Knüppel.

Er will damit auch einer Forderung der Handball-Bundesliga nachkommen, die von ihren Mitgliedsvereinen erwartet, Nachwuchsmannschaften in adäquaten Spielklassen an den Start zu bringen.

Ungeachtet dessen sieht Olaf Knüppel eine konsequente Jugend- und Nachwuchsförderung aber auch als unabdingbare Vorraussetzung für den Leistungshandball in der Großgemeinde. "Langfristig setzen wir auf Talente aus dem eigenen Stall. Unsere Vorbilder sind Vereine wie die SG Flensburg-Handewitt oder der VfL Bad Schwartau." Ähnlich wie das "Modell erste Mannschaft" soll nun auch das zweite Team nachhaltig auf Erfolgskurs gebracht werden.

In der Serie 2010/2011 haben sich bereits einige ehrgeizige und vor allem erstklassig ausgebildete junge Handballer zusammengetan. Philipp Liebe, Gökhan Eris, Henning Hipler und Jan-Philipp Wilke haben ihre Tauglichkeit für höhere Spielklassen schon bewiesen. "Die zweite SVHU-Mannschaft befindet sich schon jetzt auf Augenhöhe mit den Topteams der Liga. Nur die Homogenität innerhalb des Kaders und ein konstantes Leistungsniveau fehlen", sagt Olaf Knüppel.

Das soll sich dank einiger Akteure aus dem eigenen Verein in den kommenden drei Jahren ändern. Wenn die erste Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg in der Serie 2011/2012 mit einigen Verstärkungen zum Sturm auf die 2. Bundesliga bläst, dürfte es für einige Spieler des aktuellen Kaders bei den Vertragsverhandlungen eng werden.

Für die SVHU-Verantwortlichen liegt es auf der Hand, jugendlichen Elan und Erfahrung zu bündeln und in neuer Zusammensetzung den Marsch durch die Spielklassen anzutreten.

"Philipp Ruge, Thorre Breckwoldt, Christian Jürchott oder auch Maik Barthen sind schon lange bei uns im Verein. Sie fühlen sich hier wohl und haben viele soziale Kontakte. Ich könnte mir vorstellen, dass sie Spaß an einer solchen Herausforderung haben", sagt Olaf Knüppel. Der Vorteil für den SVHU liegt auf der Hand. Derart aufgerüstet wären zwei, vielleicht sogar drei Aufstiege hintereinander durchaus realistisch. Und Tobias Skerka, Trainer der Drittliga-Mannschaft, hätte Aktive in der Hinterhand, die er bei Personalnot in sein Team hochziehen könnte.

Für Nachwuchskräfte, die nicht auf Anhieb den Sprung in das erste Team schaffen, wäre der SV Henstedt-Ulzburg dann wieder eine interessante Adresse. "Jungs wie Torben Binnewies und André Lemke hätten so Gelegenheit, um Spielpraxis zu sammeln. Und unsere Talente könnten weiter mit der ersten Mannschaft trainieren und sich dort einiges abschauen."

Zuletzt sind überwiegend erfahrene Akteure von außerhalb zum SVHU gekommen; das ist auf Dauer ein zu kostspieliges Konzept für den Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg.

Olaf Knüppel träumt deshalb mittelfristig von einer Generation wie dem Jahrgang 1985/86, der einst in der A-Jugend-Regionalliga Nordost eine führende Rolle spielte. Heute sind mit Jens Thöneböhn, Jan Wrage, Sebastian Kuhlmann, Philipp Liebe und Malte Hillermann immerhin noch fünf Mann beim SVHU aktiv.

Heute um 20.30 Uhr sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Maik Barthen, Christian Jürchott, Thorre Breckwoldt, Philipp Ruge und Sebastian Kuhlmann diskutieren mit dem Spartenleiter über das angedachte sportliche Konzept. Knüppel: "Ich hoffe auf die ersten Zusagen."