Maya Rehberg, 16, und ihr zwei Jahre älterer Bruder Stig werden in Löningen Deutsche Meister im Crosslaufen

Norderstedt. Das nennt man wohl eine optimale Ausbeute: Maya Rehberg, 16, verteidigte bei den Deutschen Crosslauf-Meisterschaften im niedersächsischen Löningen ihren Titel in der B-Jugend. Danach holte ihr älterer Bruder Stig, 18, bei den A-Jugendlichen das zweite Gold für die sportliche Familie aus Bad Segeberg. Während Maya Rehberg ihrer Favoritenrolle in souveräner Manier gerecht wurde, war der Sieg des Bruders eine Riesenüberraschung.

Die Titelverteidigerin feiert einen souveränen Start-Ziel-Sieg

Zunächst musste Maya Rehberg eine kleine und zwei große Runden (3790 Meter) auf dem gemähten Geläuf in Löningen absolvieren. Angesichts der gemeldeten Zeiten hatte sie auf den ersten Blick keine ernsthafte Gegnerin. Die junge Leichtathletin des SC Rönnau 74 war allerdings skeptisch: "Man weiß ja nie, ob sich nicht doch eine Konkurrentin im Winter stark verbessert hat und jetzt viel schnellere Zeiten läuft."

Diese Befürchtung erwies sich allerdings als unbegründet. Schon nach dem Start rannte Maya Rehberg einsam vorneweg, wirklich gefährlich wurde keine der 47 Mitläuferinnen. Am Ende triumphierte die Titelverteidigerin nach 13:40 Minuten mit 14 Sekunden Vorsprung vor Hanna Hoss aus dem badischen Königsfeld.

"Nach dem Zieleinlauf war ich sehr erleichtert, denn als Favoritin stand ich doch ganz schön unter Druck", gab die Elftklässlerin zu. Den anschließenden Start ihres Bruders verpasste die alte und neue Deutsche Meisterin allerdings. Maya Rehberg: "Leider war meine Siegerehrung in einer Sporthalle und nicht draußen. Deshalb bin ich etwas später dazugekommen."

Das war aber nicht sonderlich tragisch, denn richtig interessant wurde es erst kurz vor dem Ende des Rennens der männlichen A-Jugend. Stig Rehberg machte es dabei richtig spannend. Nach zwei Dritteln der insgesamt 6750 Meter langen Strecke fasste sich der Zwölftklässler ein Herz und ging an die Spitze des Feldes, nur drei Konkurrenten konnten folgen. "Bis dahin hatte ich noch keine Führungsarbeit geleistet. Denn bei den Deutschen Hallenmeisterschaften vor zwei Wochen bin ich über 3000 Meter an der Spitze des Feldes gelaufen, dann aber noch überholt worden und nur auf dem fünften Platz gelandet", sagte er.

Diesmal wollte er sich nicht auf den Schluss-Sprint verlassen. "Da bin ich nicht so gut." Doch die drei verbliebenen Mitstreiter ließen sich nicht abschütteln. "Rund 300 Meter vor dem Ziel liefen wir dann alle nebeneinander, aber ich war irgendwie immer einen Schritt vorne." Auch im Ziel. Der Sieg nach 21:34 Minuten war für den Ausdauersportler, der wie seine Schwester Maya von Mutter Carmen trainiert wird, nach eigenen Worten "ein echter Hammer".

Sportlich war der zweitälteste Sohn der Rehbergs schon immer, aber erst in den vergangenen drei Jahren ging es auf der Erfolgsleiter nach oben. Entscheidend dafür war sein Entschluss, das Training zu intensivieren. "Ich habe mir damals gesagt: Entweder ganz oder gar nicht." Der Lohn für die unzähligen Kilometer rund um den Segeberger See war die Nominierung für die Cross-Europameisterschaften im Dezember 2010 im portugiesischen Albufeira. Dort erreichte Stig Rehberg in der Altersklasse U 20 Rang 73. "Danach habe ich das Trainingsprogramm noch einmal verschärft", sagte er.

Neben dem Titelgewinn im Crosslaufen stehen auch schon zahlreiche Verbesserungen in der Halle zu Buche. "Doch ab jetzt haben für mich und meine Schwester die Straßen- und Bahnwettbewerbe Priorität. Mal sehen, was da so geht", so Stig Rehberg.

Maya Rehbergs Ziel ist die Qualifikation für die U-18-Weltmeisterschaften

Maya Rehberg will auch auf internationaler Ebene überzeugen. "Mein Ziel sind die U-18-Weltmeisterschaften in Lille. Wenn das nicht klappt, hoffe ich auf eine Teilnahme am Olympischen Festival der europäischen Jugend", sagt die talentierte Läuferin. Sie feierte den Doppelerfolg zusammen mit ihrem Bruder, Verwandten, Freunden, Trainern und Vereinskameraden ausgiebig in Bad Segeberg.