Der aktuelle Coach Torsten Stürwohld will aber bis zum Saisonende im Amt bleiben

Hartenholm. Bloß nicht noch mehr Unruhe durch Spekulationen! Die Verantwortlichen des Fußball-Verbandsliga-Vereins TuS Hartenholm bemühen sich intensiv darum, den Nachhall ihrer sportlichen Neuordnung zu kontrollieren. Durchaus transparent versuchte Obmann Patrick Petersen-Lund daher zu erklären, warum der Verein ab Sommer nicht mehr auf Torsten Stürwohld und Erik Hartmann als Trainergespann setzt.

"Wir haben seit Januar mit der Entscheidung gerungen und die letzten fünf Jahre noch einmal Revue passieren lassen. Wir sehen uns an einem Punkt - unabhängig der genialen sportlichen Situation - an dem wir einen Umbruch benötigen, um unser Niveau zu halten."

Eigentlich hatte Hartenholm schon im vergangenen Sommer mit der Installierung von Tuncer Tamer als zusätzlichen Chef-Coach ein derartiges Zeichen gesetzt. Zumindest hatte Torsten Stürwohld dies zum Anlass genommen, seine persönliche Zukunft zu überdenken - um dann wenige Monate später alles zu revidieren, wie Petersen-Lund berichtet. "Als Tuncer Tamer kam, gab es eine Aussage von Torsten Stürwohld, dass es seine letzte Saison sein würde. Diese Aussage hat er im Winter wieder zurückgenommen."

Die Mannschaft wurde in den Entscheidungsprozess eingebunden

Zu diesem Zeitpunkt hatte der Klub allerdings bereits Überlegungen angestellt und hinsichtlich der Saison 2011/2012 den Trainermarkt sondiert. Dass es zusätzlich auch aus dem Kreis der Spieler Strömungen für einen Wechsel gegeben hat, verneint Patrick Petersen-Lund. Dennoch war das Team in die Beratungen involviert. "Wir haben die endgültige Entscheidung nach einer Mannschaftssitzung getroffen. Der Verbandsliga-Kader hat sich nicht gegen den Trainer ausgesprochen, aber es war uns wichtig, ein Feedback zu bekommen. Das hat unser Bild geprägt."

Davon abgesehen betonte der Obmann indes die Verdienste des scheidenden Coaches. "Wir wollen das jetzt nicht kaputt reden. Wir hatten fünf sehr, sehr gute Jahre und sind auch sehr dankbar. Aber jetzt haben alle Parteien die Möglichkeit, auf die Entscheidungen zu reagieren."

Stürwohld selbst kann seine öffentlich verkündete Ablösung nicht verstehen. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass es zu Ende gehen wird", sagte er offen. Zwar sieht er ähnlich wie die Spartenleitung Defizite im sportlichen Sektor. Diese seien jedoch an anderer Stelle. "Es bedarf einer gewissen Veränderung, aber eher in der Kadergröße - man hat sehr, sehr wenig Alternativen."

Ein vorzeitiger Rücktritt steht für Torsten Stürwohld nicht zur Debatte

Die Motivation für die verbleibenden 17 Partien in der Verbandsliga Süd-West hat Torsten Stürwohld trotz der Misstöne nicht verloren. Ein vorzeitiger Rücktritt steht nicht im Raum. "Das kommt gar nicht in Frage. Das ist nicht mein Stil, so etwas mache ich nicht!"

Und so werden er und Erik Hartmann wie gehabt mit den Spielern bis zum Saisonende zusammenarbeiten, während hinter den Kulissen die Suche nach geeigneten Nachfolgern intensiv betrieben wird. "Wir sind dabei, mit Kandidaten Gespräche zu führen, die unser Konzept fortführen sollen", sagte Patrick Petersen-Lund.

Das von ihm skizzierte Anforderungsprofil ist anspruchsvoll. "Die Kandidaten sollten auch Erfahrung in der Nachwuchsarbeit mitbringen und müssen sich mit unserer Philosophie identifizieren. Aber sie sollten auch einen Bezug zur Region haben."

Damit sich die Diskussionen möglichst bald wieder auf das sportliche Geschehen konzentrieren, wäre es aus Sicht des TuS Hartenholm sicher wünschenswert, wenn die vielen Spielabsagen ein Ende finden würde.

"Wir müssen jetzt oft an den Trainerwechsel denken. Es wäre nicht schlecht, wenn der Fußball wieder los geht", sagte Kapitän Robert Kuberka stellvertretend für die Mannschaft. Das Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den TSV Lägerdorf ist aber aufgrund der Witterungsbedingungen erneut stark gefährdet.