Regionalligateam des 1. VC Norderstedt ärgert sich über ausstehende Spielwertung. Männer verlieren nach 2:0-Führung

Norderstedt. Die Gutmütigkeit "ihrer" Männer hat die Regionalliga-Volleyballfrauen des 1. VC Norderstedt bestimmt eine Handvoll Fans gekostet. Gewöhnlich bestreitet das Team von VCN-Trainer Andreas Hauser seine Heimspiele direkt vor denen des Zweitliga-Männerteams und profitiert davon, dass sich so mancher Volleyballfan einen langen Nachmittag in der weitläufige Moorbekhalle macht, um beide Partien zu verfolgen.

Doch diesmal fehlten die Fans des Männerteams. Dieses hatte auf Bitten seiner Gäste vom SV Lindow/Gransee sein Match um 90 Minuten nach hinten geschoben, damit die Brandenburger sofort nach Spielschluss ihren geplanten Kiezbummel beginnen konnten und nicht erst warten mussten, bis sich die Stimmung dort im Vergnügungsviertel aufheizt.

So blieben den VCN-Frauen magere 20 Anhänger, die nach insgesamt 80 Minuten einen letztlich verdienten und überlegen herausgespielten 3:1 (15:25, 25:17, 25:19, 25:11)-Sieg des Tabellendritten (26:4 Punkte/41:16 Sätze) über den Hamburger Rivalen vom CVJM (9./ 8:22/20:34) bejubelten.

Dass der 13. Saisonerfolg keine makellose Vorstellung wurde, kreidete sich der Norderstedter Trainer anschließend zu einem Teil selber an. "Ich sehe ein, dass ich das Team durch meine Auswechslungen ein wenig verunsichere und Unruhe ins Spiel bringe", sagte Andreas Hauser, der die Gelegenheit nutzen wollte, die Spielanteile im Kader gleichmäßiger zu verteilen.

"Aber es ist wenig förderlich, wenn Spielerinnen nach zuletzt guter Leistung aussetzen müssen." Konsequenterweise bestritten nach dem sang- und klanglos abgegebenen ersten Satz die Leistungsträgerinnen des bisherigen Saisonverlaufs die Folgedurchgänge und fuhren den Sieg ein. "Von da an gab es zwar noch holprige Momente, aber gefährdet waren wir dann nicht mehr", sagte der VCN-Trainer.

Auf Experimente will Hauser künftig verzichten, solange noch der Kampf um die Meisterschaft nicht entschieden ist und die Norderstedterinnen hoffen dürfen. Doch dazu bedarf es auch baldiger Klarheit über die aktuelle Tabellensituation. Spitzenreiter Kieler TV führt zwar noch ungeschlagen die Liga mit zwei Punkten Vorsprung auf WiWa Hamburg an. "Aber seit zwei Monaten steht eine Entscheidung darüber aus, ob die Kielerinnen für ihr Nichtantreten Anfang Dezember bei WiWa wegen der Witterungslage das Spiel am Grünen Tisch verlieren", sagt Hauser angefressen, "diese Frage muss unbedingt entschieden werden, bevor die Saison in ihre heiße Phase geht, um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden."

Die Männer des VCN zeigen wieder für zwei Sätze eine begeisternde Leistung

Derartige Rechenspiele muss Uli Lampe, Trainer der Zweitligavolleyballer des VCN (12./4:28/17:44), nicht mehr anstellen. Der Aufsteiger nimmt mit bereits vier Zählern Rückstand auf Platz elf das Tabellenende ein und hat sich mit dem Abstieg in die Regionalliga bereits abgefunden.

Doch von Resignation kann bei den Norderstedtern keine Rede sein. Den 110 Zuschauern in der Moorbekhalle bot das Ligaschlusslicht gegen den Tabellenfünften SV Lindow/Gransee (16:14/32:29) bei der 2:3 (25:17, 25:20, 11:25, 17:25, 13:15)-Niederlage zwei Sätze lang eine Glanzvorstellung.

"Da lief einfach alles für uns. Das waren zwei traumhafte erste Sätze, die einfach nur Spaß gemacht haben", sagte Uli Lampe. Umso schwerer nachvollziehbar der Einbruch, den das Team dann durch die Bank weg im dritten Durchgang hinnehmen musste. Lampe: "Ich verstehe es nicht. Wir haben zwar sehr schnell klar zurückgelegen, aber dass dann sofort bei einigen die Köpfe und Schultern runtergingen, dazu bestand nun wirklich kein Anlass."

Lampe wechselte durch, aber bis zum Tiebreak standen die Hausherren neben sich. Doch im Entscheidungssatz kam es dennoch zum Krimi. Bis auf 13:11 setzten sich die VCN-Männer ab, hofften auf ihren dritten Saisonerfolg. "Aber dann hat der Schiedsrichter leider einen Übergriff der Lindower nicht gepfiffen, und so stand es statt 14:11 nur noch 13:12 für uns, und wir haben keinen Punkt mehr geholt", sagte Lampe, "schade drum, aber wir haben wenigstens bewiesen, dass die Besuche bei unseren Spielen immer noch lohnen."