Die U-19-Fußballer von Eintracht Norderstedt empfangen am Sonntag in der Regionalliga Nord den VfL Oldenburg

Norderstedt. Es ist schon einige Monate her, dass die U-19-Fußballer von Eintracht Norderstedt das heißeste Gesprächsthema im Verein waren. Doch dass sich die Aufregung rund um die Talente ein wenig gelegt hat, ist vielleicht nicht die schlechteste Entwicklung.

Zunächst hatten der zwischenzeitliche Höhenflug und die Spitzenposition in der A-Junioren Regionalliga Nord dazu geführt, dass sogar das Wort "Bundesliga" im Umfeld die Runde machte. Das Kontrastprogramm hierzu war dann der überraschende Abgang von Trainer Stefan Dähling im November, auf den sogleich zwei Niederlagen folgten. Speziell für die naturgemäß mit den Wirrungen des Geschäfts noch nicht vertrauten jungen Spieler war all dies schwer zu verkraften.

Der im November neu verpflichtete Coach Jochen Mönchmeyer konnte so zunächst nur die Unruhe verwalten. "Ich fing am 15. November an, da war nichts mehr zu bewegen. Es waren glücklicherweise nur zwei Spiele und wir haben uns in die Winterpause hineingerettet."

Mit dem Jahreswechsel fing sein Wirken somit erst richtig an. Gemeinsam mit Assistent Marco Knirsch, 24, der bereits unter Dähling gearbeitet hatte, wurde die Mannschaft intensiv und akribisch auf die zweite Saisonhälfte vorbereitet. Im Zuge dessen haben sich Stimmung und Teamgeist im Vergleich zum Dezember signifikant verbessert, wie Knirsch betont. "Es ist wie Tag und Nacht. Wir ziehen das sehr professionell durch und haben eine gute Vorbereitung hinter uns. Trainerteam und Spieler sind eng zusammengewachsen."

Aufstiegsträume weisen alle vehement von sich. In Richtung Tabellenkeller sollte es aber ebenso wenig gehen. "Wir wollen möglichst früh für die nächste Regionalliga-Saison planen können", sagt Jochen Mönchmeyer, und Marco Knirsch ergänzt: "Für uns hieß es immer, dass wir uns etablieren wollen." Angesichts mehrerer möglicher Absteiger aus der Bundesliga sind selbst Platzierungen im unteren Mittelfeld der Tabelle trügerisch - Sicherheit gibt es wohl erst ab Rang acht.

Doch neben sportlicher Kontinuität geht es insbesondere für die Youngster auch um die eigene Zukunft. Viele Spieler haben ihre Nachwuchs-Phase bald abgeschlossen und machen sich bereits Gedanken über den nächsten Schritt. "Das letzte Jugendjahr ist etwas Besonderes. Sicher ist bei dem einen oder anderen im Kopf, was im Sommer passiert", sagt Mönchmeyer. "Unser Ziel ist, die Spieler auf den Herrenbereich vorzubereiten. Entweder in den eigenen Reihen oder für andere Ober- und Landesligisten."

Der Kader ist weitestgehend unverändert geblieben. Während es keine Abgänge gab, gehören Thilo Pajewski und Vincent Niemeyer aus der zweiten Mannschaft nun zum Regionalliga-Team. Und die erste Aufgabe am kommenden Sonntag um 12 Uhr (Kunstrasen Ochsenzoller Straße) hat es in sich. Mit Spitzenreiter VfL Oldenburg (29 Punkte/42:10 Tore) gastiert am Nachholspieltag einer der stärksten Kontrahenten bei Eintracht Norderstedt (7./20/34:26). Reisen muss Jochen Mönchmeyer mit seinen Schützlingen übrigens vorerst nicht - es folgen nacheinander noch drei Heimspiele.