Die Handballer gewinnen ihr Rückspiel gegen den Bad Doberaner SV mit 32:26 und bleiben Dritter

Henstedt-Ulzburg. Mit dem 32:26 (12:12)-Heimerfolg gegen den Bad Doberaner SV haben die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg die Vorgabe ihres Trainer Tobias Skerka erfüllt und revanchierten sich zudem für den "Fehltritt" in Mecklenburg-Vorpommern in der Hinrunde, als der Aufsteiger "fahrlässig" zwei Auswärtszähler wegwarf.

Zufrieden war der Handball-Lehrer, der Anfang Februar einen neuen Job als Qualitätsmanager in der Firma von Handball-Abteilungsleiter Olaf Knüppel antrat, dennoch nicht. "Wir haben konzentriert und gut begonnen und schnell mit 4:2 geführt. Doch dann haben wir sehr verkrampft gespielt", bilanzierte der Coach, ohne eine Erklärung für die "angezogene" Handbremse in seinen Reihen zu haben.

Bis zur Pause gelang es den Hausherren nicht, sich abzusetzen. Die Abwehr stand gut, zwischen den Pfosten zeichnete sich Malte Hillermann, der den grippekranken Steffen Reider glänzend vertrat", mehrfach aus. Im Angriff aber fehlten Konzentration und Kaltschnäuzigkeit, um klarste Chancen auch in Tore umzumünzen. "Insgesamt 23 Fehlwürfe und technische Fehler in einer Begegnung sind einfach zu viel", kritisierte Skerka. "Wir hätten mit vier oder fünf Toren führen müssen", bemängelte er den Pausenstand und blies nach dem Wechsel zur Attacke.

Phasenweise kam so etwas wie Spielfreude auf. Der SV Henstedt-Ulzburg zog scheinbar mühelos von 26:23 (45.) auf 31:23 davon. "Das war die Entscheidung. Danach konnte ich auch meinen Akteuren, die sonst nicht so oft zum Einsatz kommen, Spielzeiten gewähren", sagte Skerka, der trotz des am Ende deutlichen Sieges nörgelte. "Wir hätten das Spiel auch mit 40:20 gewinnen können. Aber die Mannschaft ruft allzu oft ihr Niveau nicht über die volle Spielzeit ab." Diese Fähigkeit zeichne die Spitzenteams aus Springe und Tarp aus. Sein Team sei auf dem Weg dahin, die Entwicklung könne man aber kaum beschleunigen.

So sieht Skerka denn die Premierensaison des SVHU in der 3. Liga Nord als Lernprozess für höhere Aufgaben, die Manager Knüppel mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga bereits propagierte. Dafür werden im Hintergrund eifrig die Rahmenbedingungen geschaffen. Marketingmann Christian Burmester präsentierte gegen Bad Doberan mit der Hamburger Kult-Kneipe Thomas Read einen neuen Sponsorpartner. Der Irish Pub auf dem Kiez möchte seinen Bekanntheitsgrad im Norden der Hansestadt steigern.

Parallel bastelt Knüppel am Team 2012 und kann mit Florian Bitterlich, Jan Wrage, Jens Thöneböhn, Tim Völzke, Amen Gafsi, Till Krügel und Steffen Reider Vertragsverlängerungen verkünden. Da die Verpflichtung eines neuen Keepers geplant ist, könnte Malte Hillermann zum Problemfall werden. "Wir wollen ihn unbedingt behalten. Er passt hervorragend ins Team. Aber in fast jeder anderen Drittligamannschaft hätte er einen Stammplatz, bei uns wäre er dann nur dritter Mann.

Fraglich ist auch eine Vertragsverlängerung mit Matthias Karbowski, der ein lukratives Angebot vorliegen hat, aus beruflichen und privaten Gründen aber um Bedenkzeit gebeten hat. Dafür gibt es viele Anfragen auswärtiger Akteure. Der SVHU ist inzwischen eine attraktive Handball-Adresse geworden. "Wir sind in aussichtsreichen Gesprächen und in der kommenden Woche wird es erste Ergebnisse geben", verspricht Manager Knüppel, der mit zwei oder drei qualitativen Verstärkungen den Sturm auf die zweite Liga wagen will.

Die Tore des SVHU: Florian Bitterlich (8/2), Jens Thöneböhn (6), Amen Gafsi (5/1), Jan Wrage (5), Tim Völzke (4), Matthias Karbowski (3), Philipp Ruge (1).