HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf muss sich mit 28:28-Remis gegen HSG Hude/Falkenberg begnügen

Henstedt-Ulzburg. Tina Pejic, die beste Torschützin der 3. Liga Nord, nahm nach dem 28:28 (11:13)-Remis der Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gegen die HSG Hude/Falkenburg kein Blatt vor den Mund: "Ich war so schlecht. Schon beim Einwerfen habe ich gespürt, dass nichts läuft."

Es ehrt die 24-Jährige, dass sie so selbstkritisch ist. Der Linkshänderin die Schuld für den Punktverlust anzulasten, wäre indes völlig verfehlt. Den Sieg verpasste die Mannschaft von Trainer Jens Molkow, weil sie vor allem in der ersten Halbzeit das Tor nicht traf.

Die Gastgeberinnen starteten gehemmt, lagen nach zehn Minuten mit 2:5 und nach 20 Minuten mit 6:10 zurück. Dabei funktionierte die Abwehrarbeit durchaus gut, doch in der Offensive lief kaum etwas zusammen. Neuzugang Stefka Agova verhinderte ein Debakel, sodass die biederen Gäste aus Niedersachsen zur Halbzeit nur mit zwei Toren führten.

Nach der Pause schien sich das Blatt zu wenden. Marleen Völzke, die mit einer offenen Wunde am Knie nach rund 15 Minuten zunächst das Feld räumen müssen, kam mit einem Tape-Verband zurück ins Team. Im Angriff gab es einige schöne Kombinationen, und Agova traf nun aus allen Lagen. Beim Stand von 20:18 (44. Minute) und 24:22 (53.) sahen die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf schon wie der sichere Sieger aus. "Doch wir haben vergessen, den Sack zuzumachen", so Jens Molkow. Allerdings hatte der Coach in dieser Phase mit seinen Personalentscheidungen auch kein glückliches Händchen.

Als die Gäste knapp zwei Minuten vor dem Abpfiff mit 27:26 in Führung gingen, drohte sogar eine Pleite. Doch Tina Pejic und Stefka Agova, die sechs Sekunden vor dem Ende einen Siebenmeter verwandelte, retteten einen Punkt, der im Kampf um den Klassenerhalt Gold wert sein könnte.

"Es hilft nichts, wenn ich in dieser Situation auf die Mannschaft raufkloppe", sagte Molkow. In den letzten zehn Partien kann sein Team noch immer genügend Punkte sammeln, um am Saisonende den rettenden neunten Tabellenplatz zu belegen. Die Mitkonkurrenten Berliner TSC und HSG Kropp-Tetenhusen haben nur einen Zähler mehr als die HFHUK auf dem Konto (9:23). Und dann ist da ja noch die Bulgarin Stefka Agova, die ihr Team gegen die HSG Hude/Falkenburg mit 15 Toren fast alleine im Spiel hielt.

Tore der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Stefka Agova (15), Tina Pejic (5/1), Marleen Völzke (2) Sophia Herzer (2), Julia Müller (2), Anne Westermann, Inga Schlegel (je 1).