Titelverteidiger TuS Hartenholm scheitert beim Seat-Römer-Cup im Siebenmeterschießen mit 5:6 am Außenseiter aus der Kreisliga Plön

Hartenholm. Sie kamen quasi aus dem Nichts. ASV Dersau? Nie gehört! Das dürften zumindest viele Zuschauer beim Hallenfußball-Turnier des TuS Hartenholm gedacht haben. Doch dann entpuppte sich der Kreisliga-Klub aus der Nähe von Plön als gehöriger Partyschreck.

Ganze 884 Einwohner zählt die Gemeinde Dersau offiziell zwar nur, doch darunter gibt es offenbar einige überdurchschnittliche Fußballer. Nicht von ungefähr ist Dersau in der heimischen Kreisliga als souveräner Spitzenreiter klar auf Verbandsliga-Kurs. Im Finale des Seat-Römer-Cup 2011 biss sich Titelverteidiger und Favorit TuS Hartenholm die Zähne aus. "Es war ganz klar ein Überraschungsmoment - und das haben sie ausgenutzt", sagte so auch Patrick Petersen-Lund, Liga-Obmann des Gastgebers.

Die 5:6-Niederlage nach Siebenmeterschießen musste insbesondere Arved Käselau erst einmal verdauen, denn der Hartenholmer hatte im entscheidenden Shootout Nerven gezeigt und das Endspiel so unfreiwillig zu Gunsten des Gegners entschieden.

Einen Vorwurf machte ihm aber keiner. Petersen-Lund: "Das Turnier in Hartenholm ist der Höhepunkt für unsere Spieler, aber vom Punkt war es eben Glückssache." Den Siegerpokal stemmte derweil ein im Kreis Segeberg bestens bekannter Kicker in die Höhe. Denn Arton Etemaj trug in der Vergangenheit bereits das Trikot der Spielgemeinschaft Bornhöved-Trappenkamp und des SV Todesfelde.

Dass er aber nun mit seinem ASV Dersau erstmals in Hartenholm teilnahm, hatte auch andere Gründe, wie Patrick Petersen-Lund erklärt. "Arton Etemaj arbeitet mit mir in der Firma Logopak zusammen. Aber er kannte das Turnier auch aus seiner Zeit in Bornhöved." Mit seiner Mannschaft nahm er 444 Euro Titelprämie in Empfang - für die Hartenholmer blieb lediglich die Hälfte übrig.

Auch der Titel des Torschützenkönigs ging nach Dersau - und zwar an Stürmer Tobias Wilfert (zwölf Treffer). Zumindest die Ehrung des besten Keepers durfte ein Lokalmatador genießen. Wie so oft in der Halle bekam Jacob Lübke die meisten Stimmen.

Fetihspor Kaltenkirchen wird den dreitägigen Wettbewerb ebenfalls in guter Erinnerung behalten. Schon 2010 hatte der Kreisligist als Vierter positiv überrascht - nun verbesserte sich die Truppe von Coach Björn Dreyer sogar noch um einen Rang und sicherte sich als Dritter durch einen 5:0-Erfolg über den TSV Sparrieshoop 111 Euro. Der Trainer freute sich insbesondere über die Geschlossenheit im Team: "Wir sind als Mannschaft gemeinsam bis zum Ende geblieben, das schweißt zusammen."

Das gute Feedback der teilnehmenden Vereine nahm Patrick Petersen-Lund unterdessen gerne entgegen. Er hofft, dass Wettbewerbe wie der Seat-Römer-Cup mit 650 Zuschauern auch bei der Sponsoren-Akquise hilfreich sein werden. "Wir haben ein Superturnier gesehen, das war Werbung für den Hartenholmer Fußball. Man sieht, dass sich viele Leute dafür interessieren - da ist mehr Begeisterung vorhanden als für Spiele auf dem Rasen."

Seit dem Verbandsliga-Aufstieg hat sich im Umfeld des Vereins eine ganze Menge getan. "Wir sind dabei, den Förderverein voranzubringen. Es geht vor allem um Manpower, also darum, Mitglieder zu gewinnen", so der Obmann. Seit Gründung des Fördervereins im März 2010 ist der Kreis der Unterstützer des TuS Hartenholm auf 30 Mitglieder gewachsen.

Petersen-Lund ist sich allerdings bewusst, dass Erfolge auf dem Rasen hierfür stets von essenzieller Bedeutung sind. "Alles wächst parallel mit der sportlichen Entwicklung. Das Ziel ist, im Sponsoring deutlich aktiver zu werden und den Fußball auf stabile Beine zu stellen. Die Spieler haben dazu die sportliche Leistung zu bringen."

Bereits am heutigen Dienstag steht für den Verbandsligisten das erste Vorbereitungsspiel im Freien an. Der Test beim Schleswig-Holstein-Liga-Klub SV Todesfelde auf dem Rasenplatz an der Dorfstraße wird um 19.30 Uhr angepfiffen.