Lustige Kostüme gehören zum Silvesterlauf des SV Henstedt-Ulzburg wie das gefüllte Gebäck

Henstedt-Ulzburg. Tradition verpflichtet. Und so war es kein Wunder, dass Georg Waldeck (74) und seine Mitstreiter der ersten Stunde, Heinrich Oltmann (76) und Werner Hohnholt (71), die 1982 den Silvesterlauf in Henstedt-Ulzburg aus der Taufe gehoben hatten, auch 2010 zum Gelingen des gemeinsamen sportlichen Jahresabschlusses beitrugen.

Die Gesamtverantwortung für das Spektakel, mit dem traditionell das alte Jahr verabschiedet und mit guten Vorsätzen in das neue gestartet wird, liegt seit 2007 in den Händen der jüngeren Generation: Andreas Göttsch (42) und Dieter Renn (43) ziehen inzwischen die Fäden und sind ebenfalls zum Inventar der Kultveranstaltung geworden.

Laufen ohne zu schnaufen - so heißt die Devise der Veranstaltung. Auf eine Zeitmessung wird ganz bewusst verzichtet, jeder läuft so viel und so schnell er mag. Seit einigen Jahren gehören die Nordic Walker zum Kreis der Aktiven, die in drei Gruppen vom Beckersbergstadion aus auf die Strecken in die Natur rund um den Ulzburger Ortskern gehen. Diesmal konnte die Läuferschar allerdings nicht ihre obligatorische Runde auf der C-Sportanlage des Stadions an der Olivastraße drehen.

Trotz des Tauwetters, das auf der Strecke manch einem Sportler nasse Füße bescherte, bedeckte eine mehr als zehn Zentimeter dicke Schneedecke die Tartanbahn. "Das Laufen im Stadion wäre zu gefährlich gewesen, auch wenn viele Teilnehmer gerne diese lieb gewonnene Tradition gewahrt hätten", sagte Andreas Göttsch. So schickte die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Marquis die mehr als 200 Sportler in drei Etappen auf die Strecke. Die geübten Läufer machten den Anfang, anschließend folgten die Nordic Walker. Und zum Schluss nahm Andreas Göttsch die weniger geübten Läuferinnen und Läufer unter seine Fittiche. Diese Gruppe legte unterwegs einige Gymnastik-Pausen ein, sodass niemand überfordert wurde.

Wie üblich bewiesen die Sportler bei der Auswahl ihrer lustigen Kostümen jede Menge Kreativität. So gab es ein Aufeinandertreffen von Hexen, Affen oder Weihnachtsmännern. Organisator Andreas Göttsch hatte wieder seinen Blues-Brothers-Anzug ausgepackt. Gänzlich unbeeindruckt von den winterlichen Temperaturen startete Peter Groth (65) im Trikot der Bundesliga-Fußballer des Hamburger SV und in kurzer Hose. Der Ellerauer bewirbt sich Mitte Januar bei der Hauptversammlung des Hamburger SV um einen Posten als Aufsichtsrat des Vereins, wollte seine sportliche Aktivität aber nicht als Werbeveranstaltung für seine Kandidatur verstanden wissen.

"Ich bin Mitglied im Quickborner Lauftreff und seit ungefähr 20 Jahren hier in Henstedt-Ulzburg dabei", sagte Groth, der sich wie fast alle anderen Teilnehmer nach der sportlichen Betätigung einen Berliner und einen Glühwein oder Tee genehmigte. Ein Plausch unter Gleichgesinnten ist beim Henstedt-Ulzburger Silvesterlauf nämlich ebenfalls ein fester Bestandteil des Programms - und das wird sich auch 2011 nicht ändern, wenn die Sportler das 30- jährige Bestehen der beliebten Veranstaltung feiern.