Tennisspielerin des TCRW Wahlstedt kämpft um Einzug ins DM-Halbfinale

Wahlstedt/Biberach. Heute hat Mona Barthel, Bundesliga-Tennisspielerin des TC Rot-Weiss Wahlstedt, die große Chance, der ohnehin schon erfolgreichsten Saison ihrer noch jungen Tenniskarriere das sprichwörtliche "Sahnehäubchen" aufzusetzen. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Damen und Herren in Biberach (Baden-Württemberg) tritt die an Position drei vorplatzierte 20-Jährige aus Neumünster im Viertelfinale gegen ihre ungesetzte Gegnerin Steffi Bachofer (TC Weissenhof Stuttgart) an.

Als Nummer zehn der aktuellen Damen-Rangliste des Deutschen Tennis Bundes (DTB) sollte die Wahlstedter Topspielerin gegen die 15 Positionen tiefer gelistete Steffi Bachofer klar favorisiert sein. "Ich werde mich hüten, Steffi zu unterschätzen", betont Mona Barthel glaubhaft, "wir haben zwar noch nicht oft gegeneinander gespielt, aber unser letztes Aufeinandertreffen vor einigen Jahren habe ich in drei Sätzen verloren."

Im Duell der Vereinskameradinnen muss Mara Nowak verletzt aufgeben

Über einen Mangel an mentaler Vorbereitung auf dieses wichtige Match wird sich Mona Barthel heute nicht beklagen können. Ihren ersten, siegreichen Auftritt bei diesen Titelkämpfen hatte die Nummer 195 der WTA-Weltrangliste nach einem Freilos bereits am Mittwoch im Achtelfinale. Da hatte sie gegen Vereinskameradin Mara Nowak, die als Lucky Loser der Qualifikation ins Hauptfeld gerutscht war, im Schnelldurchgang die Runde der letzten acht erreicht. Nowak musste nach 6:2, 2:0-Führung für Barthel verletzt aufgeben.

"Ich war schon ein wenig überrascht, als Mara plötzlich zum Gratulieren ans Netz kam, sie hatte sich zuvor von ihrer Schulterverletzung nichts anmerken lassen", sagte die in Bad Segeberg geborene Neumünsteranerin, "aber bis dahin war ich mit meiner Leistung auch sehr zufrieden. Schade nur, dass Mara auf diese Weise ausscheiden musste. Wir verstehen uns sehr gut."

Ein Tag Pause vor dem Viertelfinale bringt Barthel nicht aus dem Rhythmus

Dass sie den gestrigen Tag lange auf ihrem - zehn Autominuten von der Wettkampfstätte entfernten - Hotelzimmer verbrachte, störte die 20- Jährige kaum. "Ich habe vormittags mit meinem Coach Maik Schürbesmann einige Bälle geschlagen, um im Rhythmus zu bleiben", sagte der "Shooting Star" des TC Rot-Weiss Wahlstedt, der sich 2010 in der Weltrangliste um 160 Positionen nach oben vorgearbeitet hat, "ansonsten bin ich derzeit so gut drauf, dass es mir egal ist, ob ich mein Viertelfinale gleich am Tag darauf oder eben jetzt am Freitag spiele."

Ihre wichtigsten spielerischen Grundlagen, die für die Leistungssteigerung in diesem Jahr ausschlaggebend waren, hatte sich Mona Barthel in so mancher Fleißstunde in den Sommermonaten erarbeitet.

"Ich war überhaupt nicht mit meinem ersten Aufschlag zufrieden. Ich hatte Matches, da lag die Quote des ersten Service bei rund 30 Prozent", sagte Barthel, "jetzt habe ich so viel Sicherheit da reingebracht, dass ich schon bei rund 60 Prozent liege. Das macht im Spiel einen Riesenunterschied aus."

Egal, wie lange Mona Barthel noch in Biberach mit von der Partie sein wird und vielleicht gar das Finale am Sonntag bestreiten darf - danach ist erst einmal Wettkampfpause angesagt. "Ich bekomme gleich am Montag zwei Weisheitszähne gezogen. Über den Jahreswechsel hinweg ist nur leichtes Training geplant", sagt der Blondschopf, der für das kommende Jahr den Sprung unter die Top 100 anpeilt. "In der dritten Januarwoche steige ich dann bei einem 25 000-Dollar-Turnier in Frankreich wieder in die Turnierszene ein."

Für die übrigen Starter aus dem Kreis Segeberg gibt es ein frühes Aus

Bei der DM ist Mona Barthel seit Mittwoch letzte Segeberger Vertreterin. Bei den Damen zog Lydia Steinbach (TCRW Wahlstedt) bereits im Erstrundenmatch gegen Stephanie Wagner (TC Amberg am Schanzl) mit 3:6, 2:6 den Kürzeren. In der Qualifikation verschaffte sich Katharina Holert (TCRW Wahlstedt) mit zwei Siegen Respekt, musste dann aber verletzt aussteigen.

Im Herrenfeld hatte nur Florian Barth (TC am Falkenberg) in der Qualifikation sein Glück versucht, scheiterte aber gleich an Leandro Toledo (Sportpark Windhagen) mit 3:6, 6:3, 7:5.