Norderstedts Neuzugang Maximilian Burghardt holt bei den Landesmeisterschaften “Lange Strecke“ dreimal Gold

Norderstedt. In der Elmshorner Schwimmhalle herrscht dicke Luft. Aber nicht etwa, weil die Aktiven der Startgemeinschaft Wasserratten dort schlechte Leistungen abliefern. Im Gegenteil: Bei den Landesmeisterschaften "Lange Strecke" holen die Schwimmer von Trainer Christian Oehring dreimal Gold, zweimal Silber und sechsmal Bronze. Aber die Atmosphäre in der Traglufthalle ist gewöhnungsbedürftig. Während die Sonne das Bad im Sommer aufheizt, ist es darin im Winter an einigen Stellen fast ein wenig frisch.

Maximilian Burghardt kommt mit diesen Bedingungen bestens zurecht. Der Neuzugang in Christian Oehrings Leistungsgruppe ist seit Oktober, als er von Hamburg nach Schleswig-Holstein wechselte, auf Rekordjagd im nördlichsten Bundesland. Bereits zwei Landesbestmarken über 50 und 100 Meter Rücken hat der 14-Jährige geknackt.

Dass er sich durchaus auch auf längeren Strecken heimisch fühlt, bewies das Multitalent in Elmshorn. Dort holte der Gymnasiast, der jeden Tag aus Hamburg mit Bus und Bahn ins Arriba-Bad zum Training fährt, dreimal Gold im Jahrgang 1996 über 400 Meter Lagen und über 800 und 1500 Meter Freistil. "Seitdem Maximilian bei uns ist, hat er sich kontinuierlich verbessert", sagt Trainer Christian Oehring und fügt hinzu: "Er ist sehr trainingsfleißig und setzt das, was man ihm sagt, im Wettkampf um. Er ist auf jeden Fall ein Gewinn für die Mannschaft. Wir haben da eine Supertruppe zusammen."

An diesem Wochenende geht Maximilian wieder auf Rekordjagd

Das nächste Ziel des Neuntklässlers, der vorher für den Hamburger SC startete und bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin über 200 Meter Rücken den Sprung in den Endlauf schaffte, ist das 35. internationale Weihnachtsschwimmfest in Kiel. Zusammen mit seinem Trainingskameraden Marc Ahrens geht es dort noch einmal um persönliche Bestleistungen und vielleicht sogar die eine oder andere Rekordverbesserung.

Während Maximilian Burghardt seine Topform in Elmshorn eindrucksvoll demonstrierte, musste Marc Ahrens aber erkältungsbedingt passen. "Ich weiß nicht, ob Marc am Wochenende wieder richtig fit sein wird", sagt Christian Oehring, der seit Herbst 2005 als Coach für die Norderstedter Leistungsschwimmer verantwortlich ist.

Seine Jahresbilanz fällt äußerst positiv aus, obwohl das Ziel, wieder Landesstützpunkt zu werden, knapp verfehlt wurde. Christian Oehring: "Die TopTen-Platzierungen von Marc in der Juniorenwertung bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin gingen nicht in die Berechnung ein."

Die Ausbeute der Norderstedter kann sich trotzdem sehen lassen: Bei Landestitelkämpfen holten SGW-Talente in den Jahrgangswertungen 13 Titel, 28 Silber- und 37 Bronzemedaillen. In der offenen Klasse kamen sieben zweite und fünf dritte Plätze dazu. Telse Günther, 9, und Alina Müller, 7, gewannen zudem die Mehrkampfwertung beim Finale des Nord-Ostsee-Pokals.

Bei Norddeutschen Meisterschaften triumphierten die Norderstedter Wasserratten dreimal, holten viermal Silber und zweimal Bronze. Hinzu kamen die Teilnahmen an den Deutschen Meisterschaften und Jahrgangs-Titelkämpfen durch Marc Ahrens, Dominik Röhrig, Jerrik Malchow und Vivienne El-Sibay. Letztere verließ den Verein allerdings nach den Sommerferien, da sie mit ihrer Familie nach München gezogen ist. "Das war schon ein großer menschlicher und sportlicher Verlust für uns. Selbstverständlich schaue ich im Internet aber noch nach, wie es ihr in sportlicher Hinsicht in Bayern ergeht."

Christian Oehring setzt 2011 auf die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften

Im kommenden Jahr wollen die Wasserratten nicht nur bei Einzelwettkämpfen überzeugen. Ein weiterer Höhepunkt sind die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) am 12. und 13. Februar in Kiel und Niebüll. Mit dem ersten Männerteam hofft Oehring, Platz eins in der ersten Landesliga zu erreichen. Der Diplom-Trainer, der 2004 mit der Frauenmannschaft der SG Hildesheim Deutscher Meister wurde, sagt aber auch: "Das ist jedoch nur möglich, wenn am Wettkampftag alles passt und keiner krank wird."

Die sechs Punktbesten aller acht Landesligen qualifizieren sich für den Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga Nord, der zwei Wochen später stattfindet.