Die Regionalliga-Basketballerinnen unterliegen zu Hause der BG Hamburg-West mit 48:58

Norderstedt. Nach dem Abpfiff war Marco Prey wieder versöhnt und hatte für seine Spielerinnen Lob parat. Doch in der ersten Halbzeit der Partie der 1. Regionalliga in der Lütjenmoor-Halle zwischen den von ihm trainierten Basketballfrauen des 1. SC Norderstedt und der BG Hamburg-West war der engagierte Coach alles andere als ruhig. Der Grund: Bei ihrer 48:58 (4:18, 11:26, 32:44)-Niederlage leisteten sich die SCN-Seals wie schon eine Woche zuvor bei der 46:83-Pleite bei den Berlin Baskets nun auch in eigener Halle ein grottenschlechtes Viertel.

Dieses Mal war es der erste Durchgang, in dem die Norderstedterinnen neben der Spur standen. "Das Viertel war Grütze. Wir hatten zu viele Ballverluste und haben kaum etwas getroffen", sagte Marco Prey. Bezeichnend: Als Stephanie Fuchs in der vierten Minute zum 2:5 traf, erzielte sie die einzigen Norderstedter Punkte der ersten Halbzeit aus dem freien Spiel heraus.

"Wir hatten schon nach der Berlin-Partie, unserer höchsten Niederlage seit acht Jahren, für uns festgestellt, dass etwas in unserem Spiel nicht stimmt", sagte Prey, "ich habe an die Tugenden des Team appelliert und insgesamt auch etwas erreicht." Was dieses Erreichte war, zeigten die Norderstedterinnen (7./13 Punkte) mit Beginn der zweiten Halbzeit, die sie mit 37:32 gegen den Tabellendritten (15 Zähler) gewannen. Mit vollem Einsatz entdeckten die Seals ihr Kombinationsvermögen und Selbstbewusstsein wieder und lieferten eine nun sehenswerte Partie.

"Wie wir uns im zweiten Durchgang präsentiert haben, macht mir Hoffnung für den Kampf um den Klassenerhalt, der realistisch betrachtet unser einziges Ziel sein darf", sagte Prey, "wäre uns durch den kleinen Kader nicht noch die Puste ausgegangen, hätten wir das Match sogar noch knapper gestalten können." Lob gab es für Kathrin Weiler, die sich auf der Position als erster Pointguard bestens eingelebt hat und 15 Punkte erzielte.

Ganz anders die Zielsetzungen der Männer des 1. SC Norderstedt (10./ 13 Punkte), die es im Anschluss in der 2. Regionalliga mit dem EBC Rostock (1./17 Punkte) zu tun bekamen. Trotz zuletzt zweier Siege in Folge rechneten sich die "Snipers" gegen den Aufstiegsanwärter wenig aus. Mit Recht: Bei ihrer 57:124 (14:30, 28:62, 49:95)-Niederlage hatten die Hausherren klar die schlechteren Karten.

"Die Rostocker waren körperlich überlegen und haben ein geduldiges und überlegtes Angriffsspiel aufgezogen", sagte SCN-Teamsprecher Michael Virus, "der Auftritt unserer Gäste ist für uns Ansporn, weiter an unserem Zusammenspiel zu arbeiten. Dann sollten wir in den Partien gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auch punkten können."

Punkte für die SCN-Frauen: Kathrin Weiler (15/3 Dreipunktewürfe), Sarah Gampe (8), Juliane Pohl und Stephanie Fuchs (je 7), Juliane Tennert (6), Inga Fuhrmann (4), Nele Oldhaver (1).

Punkte der SCN-Männer: Andy Schönfeld (13/3), René Große (11), Christian Ralfs (10/2), Martin Franke (8), Michael Virus (5), Herwik Willke (4), Clemens Sasse, Oliver Rudolf, Rico Kernchen (je 2).