Die Regionalliga-Volleyballerinnen des 1. VC Norderstedt empfangen die VG WiWa Hamburg zum Kampf um die Spitze

Norderstedt. Morgen geht es für die Regionalliga-Volleyballerinnen des 1. VC Norderstedt erstmals um die sprichwörtliche "Wurst". Der verlustpunktfreie Tabellenzweite (12:0/18:5 Sätze) empfängt den Ligaprimus VG WiWa Hamburg (12:0/18:2) um 17 Uhr zum Kampf um die Spitze. Doch wer denkt, dass es VCN-Trainer Andreas Hauser im heutigen Abschlusstraining deswegen ruhiger angehen lässt, um die Kräfte seiner Spielerinnen für dieses Spitzenmatch zu schonen, der liegt gewaltig daneben.

"Wir haben nur zwei Trainingstermine pro Woche, da können wir es uns nicht leisten, vor einem Punktspiel nur halbe Kraft zu gehen", sagte Andreas Hauser, "wir müssen uns schließlich einen moderneren, vielseitigen Spielstil aneignen, wenn wir in der Liga oben mit dabei sein wollen."

Bei den VCN-Frauen soll von jeder Angriffsposition Gefahr ausgehen

Der neue Weg, den Hauser mit seinem Team geht, bringt für so manch erfahrene Spielerin des Kaders Änderungen mit sich. So galt in früheren Jahren salopp gesagt die Regel, wenn unbedingt ein Punkt her musste: Hoch raus auf Katja Saß, die macht das schon.

"Ich kann mich zwar immer noch nicht über einen Mangel an Beschäftigung beklagen, aber ein bisschen weniger ist es schon geworden", sagte Mannschaftsführerin und Außenangreiferin Katja Saß, "wir setzen jetzt unsere Mittelspielerinnen und die Diagonalposition deutlich öfter ein und werden, wie Andreas das ja auch will, für die Gegnerinnen schwerer ausrechenbar."

Nach Anzahl der Ballkontakte gewertet, profitieren besonders die Spielerinnen auf der Mittelposition von der neuen Marschroute. Anne Dittschlag, Janne Möbius und besonders Ute Mahlstedt stehen oft im Brennpunkt des Geschehens. "Volleyball macht wieder richtig Spaß", bekannte die 44 Jahre alte und 1,86 Meter große Mittelblockerin bereits nach wenigen Spieltagen. "Ute erledigt ihren Job super, dabei hat sie mit die größte Umstellung zu verdauen", sagte Katja Saß voller Lob.

Am Sonnabend ist eine ehemalige Teamkameradin als Gegner zu Gast

Doch allein die neue taktische Ausrichtung und die gezielte Einstellung auf den Gegner - Saß: "Die haben viele große und flexible Angreiferinnen." - werden eventuell noch nicht genügen, um den Nachbarn und Rivalen in die Knie zu zwingen. Aber vielleicht eine gehörige Portion an Extra-Motivation. Bei den Gästen hat nämlich Stefanie Thomsen die Position als Zuspielerin inne. Und bis zur vergangenen Saison war die 24-Jährige noch beim VCN für die Ballverteilung zuständig. "Das dürfte eine gehörige Portion Ehrgeiz mit ins Spiel bringen", hofft Hauser, "die Frauen sind zwar immer noch befreundet, aber gegen ihre alte Teamkameradin wollen sie gewiss nicht verlieren."