Nach dem 12. Spieltag in der Verbandsliga Süd-West scheint die Hierarchie im Kreis Segeberg vorerst geklärt

Hartenholm. Sie werden in den kommenden Tagen viel Zuwendung aufbringen müssen beim TuS Hartenholm, um einen unverzichtbaren "Partner" der Mannschaft für die kommenden Aufgaben in der Fußball-Verbandsliga Süd-West wieder fit zu bekommen. Schließlich stand es nach dem Abpfiff der Derby-Begegnung gegen den SV Schackendorf nicht gut um den Rasenplatz am Bürgermeisterweg - tief standen die Spieler im Matsch des vom Dauerregen aufgeweichten Geläufs.

Das Team selbst wird hingegen trotz der 1:2 (1:1)-Niederlage am 12. Spieltag ohne besondere Pflegemaßnahmen zurechtkommen. Kapitän Thilo Quinting ärgerte sich in der Nachbetrachtung der Partie nicht unbedingt über den verpassten Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, sondern eher hinsichtlich seiner beiden Großchancen. "Ganz klar, die zwei Dinger muss ich machen", sagte er in aller Deutlichkeit. Erst vergab der Innenverteidiger den Ausgleich mit einem Flugkopfball über das leere Tor (60.), ehe er in der 78. Minute aus fünf Metern freistehend die beste Möglichkeit der Schlussphase ausließ.

TuS Hartenholm setzt auf die Rückkehr von Robert Kuberka

Das Aufeinandertreffen mit dem SV Schackendorf verdeutlichte indes, dass der Aufsteiger teilweise bereits auf Augenhöhe mit der Liga-Spitze ist. Trainer Torsten Stürwohld etwa lobte die gute Fitness seines Teams. "Da war ein hohes Tempo drin. Ein Remis wäre verdient gewesen, aber uns hat die Durchschlagskraft gefehlt", sagte der Coach, der gleichermaßen die Qualität der Gäste hervorhob: "Das ist für mich die beste Mannschaft der Liga. Da kann man verlieren."

Im Vergleich mit der hochgelobten Schackendorfer Offensivreihe der Gäste um Sebastian Bossert, Andy Zebold und Steven Seemund fehlte Hartenholm in einigen Szenen sowohl Dynamik als auch Abgezocktheit im Strafraum. Da momentan Jan Jakobs und Raimundo Melo da Silva formschwach sind, vertraute Stürwohld dort auf Christian Schatz. Dieser war ursprünglich nur für das Kreisklassen-Team eingeplant, hat sich aber nun nicht nur aufgrund seines Tores das Vertrauen des Trainers erarbeitet. "Christian hatte sich selbst auch eher in der zweiten Mannschaft gesehen", so Stürwohld, "aber er ist auf einem aufsteigenden Ast und war ein Aktivposten."

Mittelfristig ruht die Hoffnung für das Sturmzentrum beim TuS Hartenholm aber auf Robert Kuberka. Der etatmäßige Kapitän erlitt Anfang September einen Wadenbeinbruch, hat seine Reha jedoch mittlerweile abgeschlossen. Die Leidenszeit scheint vorüber, wie Torsten Stürwohld berichtet. "Zwei Wochen wird er noch brauchen, dann ist er wieder im Kader."

Trotz der Verletzungssorgen hat sich der TuS Hartenholm nach einem Saisondrittel als erster Verfolger des Spitzenduos aus Itzehoe und Schackendorf etabliert. Die abstiegsgefährdeten Rivalen aus dem Kreis Segeberg liegen 14 Punkte (SV Henstedt-Ulzburg II/Kaltenkirchener TS) beziehungsweise 15 Zähler (SC Kisdorf) zurück.

Patrick Petersen-Lund warnt vor schwieriger Rückrunde

Diese eindeutigen Kräfteverhältnisse sieht Hartenholms Liga-Obmann Patrick Petersen-Lund als Bestätigung für nachhaltige Arbeit - und erlaubt sich eine kleine Spitze in Richtung eines Nachbarn. "Die Kaltenkirchener TS hat mit ihren eigenen Ansprüchen zu kämpfen. Aber vielleicht fehlt da auch das Konzept für den Nachwuchs. Wir profitieren davon, was wir uns aufgebaut haben."

Er weiß allerdings, dass der Überraschungseffekt langsam verpuffen wird. "Als Neuling waren wir nicht wirklich bekannt. In der zweiten Saisonhälfte wird es schwerer für uns."