Oberliga-Aufsteiger triumphiert mit 31:29 gegen DHK Flensborg

Norderstedt. Im Handball gibt es viele Fachbegriffe. Da wären die erste und zweite Welle im Gegenstoß oder auch die Fünf-plus-eins-Abwehr. Doch für den 31:29 (15:15)-Heimerfolg der Oberliga-Handballer des Norderstedter SV gegen den bisher noch ungeschlagenen Spitzenreiter DHK Flensborg war neben diesen Schlagworten ein völlig neuer Begriff von ausschlaggebender Bedeutung für den ersten doppelten Punktgewinn des Aufsteigers.

"Diesen Sieg haben wir uns ermumpelt", sagte ein breit grinsender NSV-Linksaußen Christoph Stukenbrock, Manndecker von Flensborgs Kai-Simon Römpke. Die Erklärung für diese neue Wortschöpfung folgte umgehend: "Wir sind Gegenstöße nur in erster Welle gelaufen", so Stukenbrock, "und wenn das nicht möglich war, sind wir auf die Bremse gestiegen und haben einen Positionsangriff aufgebaut."

Die neu gewonnene Ruhe im Spielaufbau trug Früchte. NSV-Coach Marcus Schwarzer, der bei den vorangegangenen Niederlagen die taktischen Undiszipliniertheiten seiner Mannschaft bemängelt hatte, freute sich über die Lernfähigkeit des Teams: "Die Jungs haben sich daran gehalten, nicht bedingungslos auf Tempo zu spielen. Prompt ist unsere Fehlerquote in den Keller gegangen, und von unseren Großchancen haben wir die meisten verwandelt."

Und noch eine Lektion haben die Norderstedter, bei denen Keeper Matthias Matuch mit 24 Paraden einen starken Tag hatte, verinnerlicht. Bislang war es ein probates Mittel der Gegner, Regisseur Henning Scholz per Manndeckung aus dem Spiel zu nehmen. Mit einem genesenen Thiago Santos im linken Rückraum und aktiverem Kreisspiel von Thomas Stegmann ließ sich der Aufsteiger diesmal nicht die Butter vom Brot nehmen.

Zudem hat die rechte Angriffsseite an Bedeutung gewonnen. Bis zu seiner Roten Karte (42. Minute) wegen angeblicher Tätlichkeit, die Marcus Schwarzer als "gelungene Schauspielleistung" von Flensborgs Peter Stotz bewertete, zeigte Björn Tschritter eine starke Leistung. Dessen unfreiwilliges Ausscheiden spornte seinen Nachfolger Tobias Schadendorf ebenso an wie Rechtsaußen Oliver Kloster. Sein Tor zum 29:26 (58.) brachte die Entscheidung.

Die Tore des Norderstedter SV: Henning Scholz (10/3 Siebenmeter), Björn Tschritter (5), Thiago Santos (4), Oliver Kloster und Christoph Stukenbrock (je 3), Simon Drosdatis, Tobias Schadendorf und Thomas Stegmann (je 2).