A-Jugend ist Regionalliga-Spitzenreiter, Frauen sind Vorletzter der Schleswig-Holstein-Liga

Todesfelde. Als Vereinssportlehrerin des SV Todesfelde ist Gabriella Nemeth, 52, maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Handballsparte weit über die Grenze des Dorfs hinaus einen guten Ruf genießt. Das von der gebürtigen Ungarin trainierte A-Jugend-Team ist in der Regionalliga Nordost nach dem 36:25 (16:13)-Erfolg gegen den VfL Bad Schwartau mit 10:0 Punkten Tabellenführer. Emotionales Kontrastprogramm sind für Nemeth die Ergebnisse ihrer Frauenmannschaft, die nach der 23:34 (11:16)-Heimpleite gegen Lübeck 1876 mit 2:8 Zählern Vorletzter der Schleswig-Holstein-Liga ist.

Für Nemeth kommt die Diskrepanz in der sportlichen Entwicklung nicht überraschend. "Bei den Frauen mussten wir den langwierigen Verletzungen von Trixy Rohlfs und Christina Haupt Rechnung tragen. Und nach den ersten Niederlagen ist dann schnell das Selbstvertrauen geschwunden." Haupt hatte sich am Ende der Saisonvorbereitung einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen, Rohlfs fiel nach der Auftaktpartie mit einer Schleimbeutelentzündung im Knie aus.

Gegen Lübeck 1876 wirkte Christina Haupt zwar erstmals wieder mit, doch sie ist noch lange nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. "Nach ein paar Minuten muss Tina wegen der Schmerzen immer wieder auf die Bank", so Nemeth, "die Mannschaft hat in den letzten Jahren fast nur gewonnen und muss die neue Situation mental erst einmal verarbeiten. Wir werden uns aber wieder nach oben kämpfen."

Mit dem Auftritt ihrer A-Jugend gegen den VfL Bad Schwartau war die Übungsleiterin nicht ganz zufrieden: "Wir haben unkonzentriert, nachlässig und überheblich begonnen." Erst nach einer lautstarken Ansprache der Trainerin in einer Auszeit zeigten die Todesfelderinnen mehr Engagement. Nach der Halbzeitpause setzte das Team dann auch spielerische Akzente.

Angeführt wurde die Mannschaft von der erneut überragenden Franziska Haupt (16 Tore) und Trixy Rohlfs, die nach wochenlanger Pause ein gutes Comeback feierte und neunmal traf.

Im Kampf um den Nordtitel und die Fahrkarte zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft der weiblichen A- Jugend läuft nun alles auf einen Zweikampf zwischen dem SV Todesfelde und der HSG Marne/Brunsbüttel hinaus. Die Dithmarscherinnen sind in dieser Saison bisher ebenfalls noch verlustpunktfrei. Alle anderen Konkurrentinnen haben mindestens schon vier "Miese" auf ihrem Konto.